Servalkater Samu wird seit Samstagnacht vermisst. Foto: sb

Der zweijährige Servalkater Samu wird seit Samstagnacht vermisst. Das Tier wurde bereits mehrfach im Gebiet zwischen Frommern und Weilstetten gesichtet.

Vier Pfoten auf der Flucht: Seit Samstagnacht ist eine afrikanische Wildkatze im Zollernalbkreis unterwegs. Der Servalkater mit dem Namen „Samu“ ist noch keine zwei Jahre alt und lebt eigentlich gemeinsam mit seiner Partnerin bei seinen Besitzern in Balingen. Durch ein zum Lüften geöffnetes Fenster im ersten Stock ist das Wildtier jedoch entkommen.

Nun streift es durch Gärten und Wälder in der Umgebung. Im Gebiet zwischen Frommern und Weilstetten ist das Tier bereits mehrfach von Anwohnern gesichtet worden.

Wo ist „Samu“?

Samus Besitzer suchen ihren überdimensionalen Stubentiger nun verzweifelt. Mit der Hilfe der Organisation „Wo ist mein Hund?“ versuchen sie, „Samu“ wieder einzufangen. Das ist aber gar nicht so einfach, denn „Samu“ ist sehr scheu und ängstlich, wie Sonja Scheurer berichtet. Als ehrenamtliche Helferin bei „Wo ist mein Hund?“ unterstützt sie die Suche tatkräftig.

„Servale sind Luchsen sehr ähnlich“

Gefährlich sei „Samu“ aber nicht, versichert Scheurer. „Servale sind Luchsen sehr ähnlich.“ Sie ernähren sich von Kleintieren wie Vögeln, Mäusen und Fischen. Dennoch sollte man „Samu“ nicht verfolgen oder gar versuchen ihn einzufangen. „Das macht ihm nur Angst und vertreibt ihn weiter“, so Scheurer. Wer das Tier entdeckt soll sich stattdessen telefonisch unter 0176 34 47 62 23 bei seinen Besitzern melden und ihn im Auge behalten.

Futterstellen und Kameras

Um die Suche voranzutreiben und das Tier möglichst schnell wieder zu finden, sind die Mitarbeiter von „Wo ist mein Hund?“ in Kontakt mit anderen Teams, die bereits Servalkatzen gefangen haben. „Wir haben Futterstellen und Live-Kameras gezielt dort aufgestellt, wo die Raubkatze gesichtet wurde“, erzählt Scheurer. „Wenn wir ihn dann gefunden haben, werden seine Besitzer erst mal versuchen, ihn anzulocken. Zur Not haben wir aber auch Fallen, um ihn einzufangen.“

Haltung von Servalen in Deutschland genehmigungspflichtig

Ist das geschafft, kommt das der Ausreißer zurück in sein Zuhause. „Samu hat ein großes und artgerechtes Gehege“, betont Scheurer. Die Haltung von Servalen sei in Deutschland zwar genehmigungspflichtig, aber legal und werde regelmäßig vom Veterinäramt kontrolliert. „Seine Familie hat ein deutlich größeres Gehege als vorgeschrieben mit viel Bewegungsfreiheit.“ Auch sei es ausbruchssicher. Dass „Samu“ es trotzdem geschafft hat, auszubüxen, sei einfach sehr unglücklich verlaufen.

Was ist ein Serval?

Servale
sind Raubkatzen mit gelblichem Fell und schwarzen Tupfen. Sie sind etwa so groß wie Luchse und stammen ursprünglich aus Afrika, wo sie durch Jäger gefährdet sind. In Südafrika ist der Serval bereits ausgerottet worden. In Deutschland ist die Haltung von Servalen genehmigungspflichtig, in Bayern und Hessen ganz verboten. Das Tier benötigt ein ausbruchsicheres Außengehege von 50 bis 100 Quadratmetern Größe mit beheizbarer Innenanlage, Bäumen zum Klettern und einer großen Wasserstelle.