Eine große Festgemeinde verabschiedete den Schulleiter der Werkrealschule Dornstetten, Norbert Schatz (erste Reihe, Fünfter von links). Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Ruhestand: Gemeinschaft der Werkrealschule und Weggefährten verabschieden Norbert Schatz

Überaus herzlich und mit stehenden Ovationen wurde am Dienstagabend im Dornstetter Schulzentrum der Rektor der Werkrealschule Dornstetten, Norbert Schatz, von der gesamten Schulgemeinschaft und langjährigen Weggefährten verabschiedet.

Dornstetten. Spürbar war dabei durchgehend auch große Achtung und Anerkennung für das Lebenswerk von Norbert Schatz. Bei vielen Besuchern zeigten sich aber auch Betroffenheit und Traurigkeit; sie hätten ihren "Schatz" gerne noch behalten. Der fasste die Lage prägnant zusammen: "Es ist Zeit zu gehen, so viele Träume sind gelebt, jede Erinnerung ist wertvoll." Zufrieden stellte er fest: "Ich blicke gerne zurück und schaue mit Freude auf das, was kommt."

Held: Das "Wunder von Dornstetten" ist sein Erfolg

Als Schatz 2012 als Rektor zurück an die Werkrealschule Dornstetten kam, habe ihn eine schwere Aufgabe erwartet, sagte Schulamtsdirektor Wolfgang Held. Ringsum seien die Werkrealschulen in ihrem Bestand bedroht gewesen, manche mussten schließen. In der Stadt aber trat eine Entwicklung ein, die Held als "Wunder von Dornstetten" bezeichnete. Wegen der hohen Anmeldezahlen könnten im kommenden Schuljahr zwei fünfte Klassen gebildet werden: "Ein persönlicher Erfolg von Herrn Schatz über seine gesundheitlichen Grenzen hinaus", lobte Held, und verkündete: Dessen Nachfolgerin stehe bereits fest.

"Sie haben nicht für Schulstrukturen gearbeitet, sondern für die Schülerinnen und Schüler", fasste Held das Wirken von Schatz zusammen und wünschte ihm, er möge das Wort Ruhestand wörtlich nehmen und sich seiner Familie, Haus und Garten widmen.

Auch alle weiteren Beiträge – insgesamt waren es 15 – spiegelten die große Wertschätzung für Norbert Schatz wider. Die Redner verabschiedeten ihren "Schatz" mit teils sensiblen und berührenden, teils witzigen und erfrischenden Beiträgen. Einig waren sich alle in der Einschätzung: Mit ihm geht ein engagierter, glaubwürdiger, geradliniger, allgemein anerkannter und ringsum beliebter Schulleiter.

Unter diesen Prämissen dankte auch Bürgermeister Bernhard Haas Schatz für die gute Zusammenarbeit und bekannte: "Der gute Ruf der Schule ist mit Sicherheit mit Ihrem Namen verbunden, Ihren Ruhestand haben sie sich mehr als verdient."

Die Verdienste des scheidenden Schulleiters würdigten auch viele weitere Wegbegleiter. So hatte eine inzwischen längst erwachsene- Schülerin seiner ersten Klasse eine "Hommage an den weltbesten Lehrer" verfasst und zu Protokoll gebracht: "Dass aus uns allen doch noch etwas geworden ist, haben wir Herrn Schatz zu verdanken."

Jutta Kohlrausch würdigte ihren ehemaligen Chef mit einem selbst verfassten Gedicht. Heiterkeit erregte der Sketch seiner drei schulischen Wegbegleiterinnen Christina Kilgus und Christa Maser vom Schulsekretariat und Sabine Heim von der Schulsozialarbeit. Sie demonstrierten, wie Schatz auch schwierige Elterngespräche bravourös meisterte. Personalrätin Karoline Dettling hatte frühere Schülerinnen zu Lehrer Schatz befragt und wartete mit dem Ergebnis auf, dass er "der beste Mathelehrer aller Zeiten" gewesen sei.

Elternvertreterin Sonja Goncalves beschrieb die Rolle von Schatz in der Werkrealschule als "Mann für alle Fälle", der durch seinen Einsatz und seine Bereitschaft dafür gesorgt habe, "dass diese Schule das geworden ist, was sie heute ist". Sie überreichte eine Schatztruhe und ein Tablett mit selbst Gebackenem.

Unterbrochen wurden die Redebeiträge durch die von Bernd Brauch gekonnt vorgetragenen Musikstücke und schwungvolle Darbietungen der Musik-AG mit Leiter Christian Biemann. Viel Lob erhielt Schatz auch seitens seiner Schüler. Schülervertreterin Celina Mathes dankte ihm für die große Unterstützung der SMV und stellte fest: "Mit Ihnen konnten wir die unmöglichsten Dinge verwirklichen." Für alle Bildungspartner der Schule überbrachte Gabriele Rapp von der Unternehmensgruppe Fischer herzliche Grüße.

Klare Worte fand Schuldekan Hans Jörg Dieter. Es sei im keine Freude hier zu sprechen, aber eine Ehre. Denn der Abschied von Norbert Schatz sei wahrlich kein Grund zur Freude. Er charakterisierte den scheidenden Schulleiter als wachen und engagierten Pädagogen, für den stets der Mensch im Mittelpunkt stand. "Sie hinterlassen große Spuren."

In einer vergnüglichen Bilderschau skizzierte das Kollegium Streiflichter des erfolgreichen Berufslebens. Realschulrektor Uwe Kretschmer beschrieb Schatz als Schulleiter, dem es "in herausragender Weise gelungen ist, die unterschiedlichsten Schulen mit einzubeziehen" und dessen oberste Maxime stets die Gleichbehandlung aller gewesen sei. Realschulkonrektor Dieter Langhammer lobte: "Sie sind ein Macher und ein Idealist."

Sabine Schneider, die den Abend moderierte, hatte Schatz das Abschlusszeugnis des Kollegiums mitgebracht. Er erhielt Bestnoten. Schneider dankte "für die Leidenschaft und das Herzblut", mit der Schatz sich für seine Schule eingesetzt habe. Zahlreiche Geschenke – auch für seine Ehefrau – sollten Schatz den Abschied leichter machen.