Stadtbibliothek: Meinung von Onlinekunden bleibt außen vor

Von Michael Pohl

Die Arbeit von Christiane Lange und ihren Mitarbeiterinnen trägt Früchte. Wie die Besucherumfrage in der Stadtbibliothek Donaueschingen ergeben hat, sind die Kunden weitestgehend zufrieden.

Donaueschingen. Das signalisieren zumindest die zehn Prozent der Bibliotheksbesucher, die sich zwischen Januar und April an der vom Regierungspräsidium Freiburg initiierten Umfrage beteiligt haben. "171 Umfrage-Teilnehmer sind keine Masse, aber sie spiegeln dennoch belastbare Erfahrungswerte wieder", sagt die Bibliotheksleiterin.

Der Fragebogen umfasste 13 Fragen, die Bereiche wie Häufigkeit und Dauer des Besuchs, Öffnungszeiten, Medienangebote und Service abdeckten. Die Gründe für die Besuche in der Stadtbibliothek sind in 89 Prozent der Fälle die Ausleihe von Medien. Stöbern und Bildung sind eher zweit- und drittrangig. Meist ist der Besuch in der Stadtbibliothek auch mit dem Einkauf in der Innenstadt verbunden. "Viele Musikschüler kommen meist vor ihrem Unterricht noch bei uns vorbei. Hier sind sie gut aufgehoben und sie können sich die Zeit noch vertreiben", berichtet Christiane Lange.

Mit der Medienqualität, der Auswahl und auch der Aktualität zeigten sich die Umfrageteilnehmer weitestgehend zufrieden und für die Mitarbeiter gab es viel Lob. "Das ist einer der vielen positiven Aspekte, die ich aus der Umfrage mitnehmen kann", sagte Lange. Die Kritikpunkte, Anregungen und Wünsche der Kunden nimmt sie auf, prüft die Notwendigkeit und vor allem ihre finanziellen Möglichkeiten, und wird nachbessern. Zu diesen Wünschen gehören die Ausweitung des Angebots um spezielle Literatursparten, die Erweiterung des Zeitschriftenangebots, aber auch ein Getränkeangebot. "Das würde ich sogar sehr gerne umsetzen, da die Stadtbibliothek sich zu einem echten Treffpunkt entwickelt hat." Es seien mehr als ein Dutzend Besucher, die regelmäßig ihre Zeitung in den Bibliotheksräumen lesen und die Chance nutzen, mit anderen Personen in Kontakt zu treten.

Was bei der Umfrage allerdings gar nicht gut lief und entsprechend auch die Ergebnisse kein vollumfängliches Meinungsbild spiegeln, ist die Nichtberücksichtigung der Onlinekunden. "Wir haben unsere Onleiher, wie Lange die Klientel bezeichnet, nicht erreicht." Die meisten Kunden hätten ihre Bewerbung, obwohl sie online möglich gewesen wäre, handschriftlich ausgefüllt und abgegeben. Die Ergebnisse im Themengebiet der elektronischen Bücher (E-Books) würden dies eindeutig belegen. In sämtlichen Bereichen waren die Angaben "Keine Erfahrungen" weit im zweistelligen Prozentbereich. Die Umfrage wäre noch etwas ergiebiger gewesen, ist sich Christiane Lange sicher, hätte man in diesem Gebiet noch Erkenntnisse gewinnen können. Oberbürgermeister Erik Pauly ist dennoch überzeugt: "Die Stadtbibliothek ist eine Erfolgsgeschichte. Die Resonanz ist sehr positiv."