Die Verschwenkung auf der einen Seite der Dietinger Ortsdurchfahrt (Bild) erbrachte die gewünschte Wirkung. Der Ortschaftsrat liebäugelt daher auch mit einer Verschwenkung am anderen Ortsende, von Richtung Böhringen kommend. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsdurchfahrt: Verschwenkung der Straße beim Friedhof diskutiert / Zukunft des "Hirtensträßchen"

Die Querungshilfe in der Mitte der Ortsdurchfahrt stand erneut auf der Tagesordnung des Ortschaftsrats. Doch das Gremium will mehr.

Dietingen. Was in den 70er-Jahren ein Segen gewesen sei, werde inzwischen als Fluch empfunden, sagte Bürgermeister Frank Scholz in der Sitzung des Dietinger Ortschaftsrats. Gemeint ist die Ortsdurchfahrt, die auf ihrer langen und gerade Strecke zum Rasen einlädt. Das Thema bewegt schon lange die Gemüter der Räte. Mit dem angrenzenden neuen Wohngebiet jetzt aber noch drängender.

In einer der vergangenen Sitzungen wurde der Installation einer Querungshilfe in der Mitte der Ortsdurchfahrt bereits zugestimmt. In welcher Variante, blieb aber noch offen. Ortsvorsteherin Bettina Baur favorisiert wie auch andere Räte Variante eins. Im Gegensatz zu Variante zwei, die das im Volksmund genannte Hirtensträßchen, eine parallel zur Ortsdurchfahrt verlaufende Stichstraße, mit in die Planung einbezieht, könne diese in Variante eins erhalten bleiben und auch weiterhin als Radfahrweg dienen.

Scholz hingegen argumentierte für die Variante zwei, da durch die Einbeziehung der Stichstraße der notwendige Raum für eine Querungshilfe geschaffen und eine "grüne Brücke" entwickelt werden könnte. Egal, welche Variante aber betrachtet wird, zum Ausbremsen der Fahrt sind beide geeignet. Baur und Klemens Schmid sogar zu viel.

"Grüne Brücke"

Im Ensemble befinden sich außerdem Bushaltestellen in beide Richtungen. Hält ein Bus, muss der Autofahrer hinter ihm zum Stehen kommen. Und genau das werde bezweckt, sagt Scholz. Schmid hingegen sieht dadurch eine Gefahrenquelle. Nämlich dann, wenn der Fahrer nicht hält, sondern auf die Gegenspur ausweicht.

Eine Begehung mit der Verkehrsbehörde soll daher Klarheit bringen. Allein mit einer Querungshilfe in der Mitte der Ortsdurchfahrt sei das Problem sowieso nicht zu lösen, sprachen sich die Räte gegen eine punktuelle Betrachtungsweise aus.

Ein Fan von der Verschwenkung, am Ortseingang von Rottweil kommend, ist Gerhard Schneider. Eben diese wünsche er sich auf der anderen Seite, von Richtung Böhringen kommend, sagte er, unterstützt von den anderen Räten. Notwendig ist dafür allerdings ein Grunderwerb.

Kreisbehörde gefragt

Auch die Hoffnung auf eine 30er-Zone, ob durchgehend oder abschnittsweise, kam erneut auf den Tisch. Erst vor zwei Jahren wurde ein Kind bei der Überquerung der Straße verletzt. "Das müsste doch für die Kreisbehörde Argument genug für die Einführung einer 30er Zone sein", sagte Ines Kaul. Und wäre außerdem die günstigste Lösung.

Im kommenden Jahr will der Bürgermeister eine Gesamtkonzeption auf den Weg bringen. Gemeinsam mit Ratgebern aus der Verkehrsbehörde und Bürgern soll die Ortsdurchfahrt unter die Lupe genommen und sollen die Möglichkeiten erarbeitet werden. Mit ins Boot muss jedenfalls die Kreisbehörde. Da es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Kreisstraße handelt, ist die Gemeinde nicht Herr des Verfahrens.