Die Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit mit Menschen mit Behinderung lernen am eigenen Leib Musik und Bewegung von einer anderen Seite kennen. Foto: Schölzel

Die DHBW in Schwenningen kooperiert erstmalig mit der Musikhochschule Trossingen. Die Studenten sollen das Zusammenspiel von Musik und Bewegung erlernen – wovon auch die Hochschulen profitieren sollen.

Kryptische Klänge ertönen aus Lautsprechern im Audimax der DHBW Schwenningen, Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit mit Menschen mit Behinderung stehen sich gegenüber, mit einem Bambusstab in jeder Hand.

Der eine Partner muss die Bewegungen zur Musik nachahmen, der andere zur Stimme, die aus dem Lautsprecher tönt. Was sich dadurch ergibt sind fließende Bewegungen der Studenten, die manchmal ein leises Kichern nicht verbergen können.

Was man hier sieht, ist eine erstmalige Kooperation der DHBW mit der Musikhochschule Trossingen. Die Studenten der Dualen Hochschule in Schwenningen sollen das Zusammenspiel von Musik und Bewegung an ihrem eigenen Körper erlernen, um das etwa in der Arbeit mit Behinderten einzusetzen.

Die Studenten in Bewegung versetzen

Zustande kam diese Kooperation durch Boris Duru, Leiter des Studiengangs Soziale Arbeit mit Menschen mit Behinderung und Dierk Zaiser von der Musikhochschule Trossingen, aufgrund der räumlichen und thematischen Nähe.

Doch wie soll dieser Kurs die Studenten bei ihrer Arbeit unterstützen? Musik sei etwas intuitives, auf Musik reagiere jeder Mensch, egal mit welcher Einschränkung, erklärt Duru, weshalb Musik in der Pädagogik mit Behinderten einen hohen Stellenwert habe. Es gehe darum, die Studenten in Bewegung zu versetzen, um eine Wahrnehmungsintensivierung hervorzurufen, die in ihrem Arbeitsfeld wichtig ist, erklärt auch Zaiser. Des Weiteren sei es das Ziel, an den Hochschulen genauer zu untersuchen, welchen Einfluss Musik und Bewegung auf Menschen mit Behinderung im Alltag haben kann.

Von der Kooperation der beiden Hochschulen sollen außerdem die Hochschulen selbst profitieren, ein Austausch der benachbarten Hochschulen soll es sein, „sonst kriegen wir voneinander ja nicht viel mit und gerade in diesem Feld – Musik und soziale Arbeit – bietet sich eine Zusammenarbeit an“, so Duru. Diese soll sich in Zukunft sogar noch intensivieren: Vorstellbar sei etwa, so Duru, in Studienschwerpunkten musikalische Akzente zu setzen. Auch sei es denkbar, in diese Kurse direkt Menschen mit Behinderung einzubeziehen – das sei dann „gelebte Inklusion“, sind sich die Beteiligten einig.