Fast bezugsfertig ist die Egenhauser Senioren-WG. Über den Baufortschritt informierten sich Jürgen Gauß, Markus und Karin Schübel, Jochen Seeger, Julian Däuble, Klaus Mack, Engül Köhler, Helena Österle und Andreas Hölzelberger. Foto: Büro Mack

Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Klaus Mack besuchten Mitglieder der CDU-Stadtverbände Altensteig/Egenhausen/Simmersfeld und Haiterbach die Seniorenwohnanlage in Egenhausen.

Hell und offen präsentiert sich das neue ambulante Quartiershaus in Egenhausen. Große Fenster öffnen den Blick nach draußen. Die 23 senioren- und behindertengerechten Wohnungen sind bereits alle vermietet, in den kommenden Wochen nehmen die Senioren-WG mit acht Plätzen sowie die Tagespflege mit 15 Plätzen den Betrieb auf.

Die Kombination aus selbstbestimmtem, aktivem Leben bis ins hohe Alter mit Hilfen der Pflege und Hauswirtschaft nach Bedarf überzeugte die CDU-Delegation der Stadtverbände Altensteig/Egenhausen/Simmersfeld und Haiterbach. „Wir haben hier eine gute Lösung geschaffen, dass niemand einsam und allein sein muss, wenn er das nicht möchte“, unterstreicht Geschäftsführer Markus Schübel die Bedeutung des Wohnkonzepts gegen altersbedingte Vereinsamung.

Als Anbieter von stationären und ambulanten Pflegeleistungen in mehreren Häusern wird er politisch: „Auf Dauer brauchen wir Lösungen, wie Pflege bezahlbar bleiben kann“, sagt Schübel und verweist auf den zuletzt gestiegenen Eigenanteil für Bewohner vollstationärer Pflegeeinrichtungen. Aktuell liege dieser im Schnitt bei etwa 3500 Euro pro Monat.

„Nicht alle brauchen direkt Vollpflege“

Gerade dies zeige die bedeutende Rolle von Einrichtungen wie dem ambulanten Quartiershaus in Egenhausen, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack: „Dort ist Wohnen in Gemeinschaft möglich, bietet aber weiterhin ein Maximum an Individualität. Denn nicht alle Senioren brauchen direkt die Vollpflege eines stationären Heims, wollen sich aber versorgt wissen und brauchen die Sicherheit, dass dies bezahlbar ist.“ Dennoch betont Mack, dass über die Zukunft der Pflege und deren Finanzierung auf politischer Ebene diskutiert werden müsse.

Vorschläge macht Schübel, der sich bei der Initiative „Pro Pflegereform“ engagiert. Neben der Neuordnung der Kostenträgerschaft von Kranken- und Pflegeversicherung und einem fixen Eigenanteil sieht er als wichtigsten Punkt die Auflösung der Sektoren. Soll heißen: Keine Grenzziehung mehr zwischen ambulanter und stationärer Pflege, keine unterschiedlichen Leistungssätze mehr.

Auch Aufwertung der Dorfmitte

Schübel hat nach eigenem Bekunden zusammen mit seinem Team mit dem Modell in Egenhausen eine Wohnform geschaffen, die sich alle selbst für ihr Alter vorstellen. Sie sehen darin auch eine Aufwertung der Dorfmitte und wollen im engen Austausch mit Vereinen und der Verwaltung den Ort ins Haus holen, mit Veranstaltungen, Vorträgen und dem öffentlichen Café im Erdgeschoss.

Wie gut das in Egenhausen ankommt, betont CDU-Gemeinderätin und Europakandidatin Engül Köhler: „Schon baulich passt der Wohnpark perfekt zu uns und zu den Wünschen unserer älteren Generation, im Ort bleiben zu wollen. Damit entwickeln wir uns von der familienfreundlichen zur menschenfreundlichen Gemeinde, die Antworten für die Bedürfnisse aller Generationen bietet.“

Sechs Jahre Planung

Sechs Jahre Planung stecken in dem Projekt, das Ende 2023 eröffnet wurde. Beheizt wird der Gebäudekomplex mit einer Luftwärmepumpe in der Tiefgarage und einer zusätzlichen Gastherme. Die Planung der Anlage sowie die Investition in diese hat das Unternehmen Gauß aus Altensteig übernommen, die das System auch fachkundig betreibt und wartet.

Firmeninhaber Jürgen Gauß erläutert die Vorteile des so genannten Contracting-Modells: „Der zuvor festgelegte Preis für alle anfallenden Kosten schafft für unsere Auftraggeber Planungssicherheit und spart ihnen Zeit, die sie für das Energiemanagement sonst aufbringen müssten. Mit dieser Form der Wärmeversorgung für den Wohnpark haben wir ein Rund-um-sorglos-Paket geschaffen.“ Der Strom zum Betrieb der Anlage kommt weitgehend von Photovoltaikmodulen auf dem Flachdach.