Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulweg: Facebook-Leser sind kritisch

Calw. Schüler des Calwer Hermann Hesse-Gymnasiums und der Heinrich Immanuel Perrot-Realschule müssen zum Teil ihre kompletten Pausen nutzen, um zur Walter-Lindner-Sporthalle zu gelangen (wir berichteten). Für gegenwärtige Schüler ist dies ein echtes Problem – ehemalige Schüler scheinen dafür aber kein Verständnis zu haben. Das wird klar, wenn man einen Blick auf die Kommentare auf unserer Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Calw" wirft.

Thomas G. meint beispielsweise: "Der Weg scheint nicht wesentlich weiter zu sein, als der vom HHG zur Stadthalle beziehungsweise zur ehemaligen Brühlturnhalle." Und weiter: "Das hat jahrzehntelang funktioniert. Wo ist das Problem?"

Auch Christoph S. sieht kein Problem. Er schreibt: "Mussten wir früher auch und jetzt?" Und Jan J. äußert sich sarkastisch: "Die neue Generation möchte teleportiert werden", spottet er, "sonst muss man sich ja bewegen."

Lediglich Daniela W. hat eine andere Ansicht: "Ich glaube, es geht nicht um den Weg an sich, sondern um die deshalb fehlende Pause und Zeit zum Essen." Thomas G. lässt jedoch auch das nicht gelten. "Die Pausen sind in der Zwischenzeit weder weniger noch kürzer geworden. So what?", meint er dazu.

Der lange Weg, den Realschüler und Gymnasiasten in Calw zur Walter-Lindner-Sporthalle zurücklegen müssen – nicht nur für die Schulleiter scheint das kein Problem zu sein. Auch die Kommentatoren auf unserer Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Calw" sehen das so. Der Tenor: "Wir mussten früher auch weit zu Fuß gehen. Also ist alles in Ordnung." Und natürlich haben sie Recht.

Denn mal ehrlich: Was früher funktioniert hat, darf ruhig so bleiben. Schade, dass manche Menschen anderer Meinung sind – und glauben, man müsse auch an altbekannten Problemen arbeiten.

Ein Beispiel? Wenn es diese widerlichen Weltverbesserer nicht gäbe, dürften wir heute sogar noch überallhin zu Fuß gehen. Dummerweise musste jemand das Auto erfinden. Wozu das denn? Hat doch früher auch ohne funktioniert!

Zu behaupten, weil es immer so war, darf es so bleiben, ist eben ein Argument, das immer gilt. Wer in die Vergangenheit blickt, merkt schließlich sofort, dass früher alles besser war.

Beispielsweise das Leben der Menschen im Mittelalter mit Pest, Krieg, Folter und Hexenverfolgung. Warum hat sich das nur geändert? Funktionierte doch prima, oder?