Petra Müllejans (links) und Swantje Hoffmann. Foto: Schwarzwälder-Bote

"Ensemble Concertino" setzt Konzertreihe Sankt Aurelius am 28. September fort

Von Peter Schlang

Calw-Hirsau. Nach elf Wochen Sommerpause wird die Konzertreihe Sankt Aurelius am Sonntag, 28. September, fortgesetzt. Unter dem an eine Reise erinnernden Titel "Von Mailand über Paris nach London" widmet sich das "Ensemble Concertino" der Entwicklung der Triosonate von ihren Anfängen im italienischen Frühbarock bis zu ihrer Blütezeit im Spätbarock, als sie in ganz Europa verbreitet war.

Die Triosonate war die meistgepflegte instrumentale Ensemblegattung der Barockzeit. In ihr treten zwei gleichberechtige Sopranstimmen, die mit verschiedenen Instrumenten besetzt sein können, mit dem Generalbass zu einem dreistimmigen Satz zusammen. Im Konzert des Freiburger "Ensembles Concertino" übernehmen die beiden Geigerinnen Petra Müllejans und Swantje Hoffmann den Part der Oberstimmen, während Stefan Mühleisen am Violoncello sowie Torsten Johann am Cembalo zusammen oder auch jeweils allein für die Bass-Stimme verantwortlich zeichnen.

Die frühesten Beispiele einer Triosonate, die in diesem Konzert zu hören sein werden, stammen vom Mailänder Organisten Gian Paolo Cima, einem Zeitgenossen Monteverdis, sowie von Marco Uccellini, der zunächst in Modena und später in Parma Kapellmeister war. Seine Sonaten sind die ersten Instrumentalwerke, die ausdrücklich die Violine als Soloinstrument vorschreiben. Diese und andere italienische Musik verbreitete sich im 17. und 18. Jahrhundert in ganz Europa, unter anderem durch Musiker wie Händel, die nach Italien reisten, um dort in die Lehre zu gehen, aber auch durch italienische Komponisten oder Musiker, die nördlich der Alpen eine Anstellung fanden. Zu ihnen gehört auch Giovanni Benedetto Platti, der am Hof des Fürstbischofs von Würzburg und Bamberg als Sänger, Oboist, Flötist, Geiger, Cellist, Cembalist und Komponist tätig war. Abgerundet und vollendet wird das Programm dieses Konzerts mit Werken Vivaldis, Telemanns und des erwähnten Georg Friedrich Händel.

Mit dem im Jahr 2012 gegründeten "Ensemble Concertino" kommt eine für diese Art von Musik hoch spezialisierte Formation nach Hirsau. Mit "Concertino" wird die Solistengruppe eines "Concerto grosso" bezeichnet, die in der Regel aus zwei Violinen, Violoncello und Cembalo besteht und sich in virtuosen und filigranen Passagen vom "Orchestertutti" abhebt. Ein Musiker des klassischen "Concertino" verfügt nicht nur über die Qualitäten eines Solisten, sondern übernimmt auch die gestaltende Führungsposition des Konzertmeisters oder Orchesterleiters. 

Mit Petra Müllejans, Mitbegründerin und Konzertmeisterin des Freiburger Barockorchesters, und der in Hirsau bestens bekannten Swantje Hoffmann, Konzertmeisterin diverser Ensembles, spielen zwei Geigerinnen, die sich kammermusikalisch auf gleicher Höhe begegnen.

Das Konzert beginnt wie gewohnt um 19 Uhr. Karten zum Preis von zwölf Euro (ermäßigt zu zehn, beziehungsweise acht Euro ) gibt es ab 18 Uhr an der Abendkasse.