Masterstudenten des Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement interessieren sich natürlich für Zeitungen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Herauskommen soll eine Gebrauchsanleitung für die Finanzierung des Qualitätsjournalismus.

Calw - Wie meistern Tageszeitungen die Finanzkrise? Welche Maßnahmen haben Redaktionen und Verlage eingeleitet? Wird die Printmedienbranche gegen digitale Angebote auf Dauer bestehen können? Diesen Fragen gehen 14 Masterstudenten des Studienganges Medien- und Kommunikationsmanagement an der SRH Hochschule Calw derzeit nach.

Das Forschungsprojekt "Finanzierung des Qualitätsjournalismus der Zukunft" in Kooperation mit dem Institut für Verbraucherjournalismus (IfV) soll durch gezielte Befragung betroffener Zeitungsredaktionen Licht ins Dunkel bringen.

Unter der Leitung von Christoph Fasel, der als Professor und Dekan des Fachbereichs ein Experte in Sachen Printmedien ist, haben die Studenten einen Fragebogen mit Multiple-Choice-Antworten erarbeitet. Die Bögen wurden per Post und als E-Mail an mehr als 200 Redaktionen in ganz Deutschland versandt.

Die Printmedienbranche hat besonders unter den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu leiden. Bereits 2003 war das "duale Finanzierungskonzept" der deutschen Tageszeitungen ernsthaft erschüttert worden: Die Anzeigenumfänge, deren Erlöse bis dahin bis zu zwei Drittel der Finanzierung ausgemacht hatten, waren innerhalb von drei Jahren um 27 Prozent zurückgegangen.

Neue Technologien, revolutionäre Onlineformate und gewandeltes Nutzerverhalten stellen die Printmedien und ihre traditionellen Erscheinungsformen auch zukünftig vor neue Fragen. Die Abwanderung von Rubriken wie Stellen- und Immobilienanzeigen ins Internet lässt weitere Finanzierungslöcher aufklaffen.

Kostensenkung und Personalreduzierung waren zudem durch die zunehmende Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe nach Basel II für viele Tageszeitungen und Verlagshäuser unausweichlich.

Von der Befragung erhoffen sich die forschenden Studenten Aufschluss über Reaktionen der Verlagshäuser und Konsequenzen für den redaktionellen Alltag. Damit möchten sie Tageszeitungen die Möglichkeit eröffnen, die eigene Situation und bereits eingeleitete Maßnahmen im Benchmark zu prüfen. Die Forschungsgruppe erwartet darüber hinaus Erkenntnisse, aus denen sich Zukunftsperspektiven auch für die Hochschulausbildung im Medienbereich ableiten lassen. So soll eine Gebrauchsanleitung für die zukünftige Finanzierung des Qualitätsjournalismus in der Medienwelt entstehen. Und damit ein Wissens- und Qualitätsvorsprung für die Studiengänge an der SRH Hochschule Calw.