Andreas König Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

König: An Bekanntheitsgrad und Image muss weiter gearbeitet werden / Stelle des Rektors wird ausgeschrieben

Von Alfred Verstl

Calw. "Wir sind eine regionale Hochschule und wollen das künftig weiter verbreitern und vertiefen." Das sagt Andreas König. Der Prorektor der SRH Hochschule Calw leitet die Bildungseinrichtung nachdem Weggang von Peter J. Weber (wir berichteten) interimistisch.

König, zwischenzeitlich zum Geschäftsführer bestellt, geht davon aus, dass die Rektorenstelle demnächst ausgeschrieben wird. Er wirft auf jeden Fall seinen Hut in den Ring. "Ich fühle mich vom Kollegium und den Mitarbeitern getragen", sagt der Professor für Medienmanagement und Kommunikation. Wenn sich allerdings die Gremien für einen anderen Bewerber entscheiden sollten, würde er das akzeptieren und wieder ins Glied zurücktreten. Denn, so König: "Ich will die beste Lösung für die Hochschule."

Königs Kollege Sven Cravotta, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft sowie Professor für Betriebswirtschaftslehre und Marketingmanagement, hat in einer Umfrage unter Calwer Schülern festgestellt, dass die SRH Hochschule vor Ort kaum bekannt ist. Weniger als zehn Prozent der Befragten kannten die Bildungseinrichtung. Für Prorektor und Dekan Grund genug, an Bekanntheitsgrad und Image verstärkt zu arbeiten.

Um sich regional noch fester zu verankern, möchte die Hochschule ihr gesellschaftliches Engagement personell und institutionell weiter ausbauen. Vieles ist schon geschehen. Die Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald, "Calw rockt" und oder dem örtlichen Gewerbeverein nennt König als Beispiele.

Der Wissenschaftler hat, bevor er Ende vergangenen Jahres nach Calw gekommen ist, an Hochschulen in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz gearbeitet. Zuletzt war König am Winterthurer Standort der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tätig. Dort hat sich König vor allem mit Corporate Learning beschäftigt.

Ursprünglich hat der Calwer Prorektor Ethnologie studiert. Die Völkerkunde, so der deutsche Begriff für diese Wissenschaft, erforscht und vergleicht die Kulturen. "Das würde ich heute wieder, aber anders machen", sagt König im Gespräch mit unserer Zeitung. Jedenfalls hat es ihm bislang "in jedem Job geholfen". Schließlich präge menschliches Verhalten und Zusammenleben auch die Organisation in Unternehmen.