Andrea Weil und Komponist Conny Conrad sind vom Album der singenden Fotografin aus Calw überzeugt. Foto: Feinler

Andrea Weil erfüllt sich mit Komponisten Conny Conrad einen großen Traum.

Calw - "Wenn ich singe, schalte ich alles um mich herum aus. Das ist ein befreiendes Gefühl", erklärt die 36-jährige Andrea Weil. Die singende Fotografin aus Calw hat mit dem Weitinger Komponisten Conny Conrad die Downloadcharts gestürmt.

Total begeistert

"1400 Klicks in eineinhalb Wochen. Wir sind total begeistert". Mit diesen Worten lässt sich Conrad in seinen Sessel im Studio fallen. Ihm gegenüber sitzt die blondhaarige Fotografin Andrea Weil, die sich in seinem Studio einen Traum erfüllt hat. "Ich singe schon seit ich klein bin", so die Mutter von Zwillingen. In Chören hat sie schon mitgemacht und Gesangsunterricht sowie Stimmbildung bekommem.

"Singen macht einfach Spaß und gibt mir ein befreiendes Gefühl", berichtet sie von ihrer großen Leidenschaft. Wenn sie mit Freunden unterwegs war, wurde sie immer mal wieder dazu aufgefordert. "Einmal hab ich auf einer Hochzeit von Freunden fotografiert, die Kamera weggelegt und dann gesungen", so die Fotografin, die sich 2011 in Calw selbstständig gemacht hat. Von den Cover-Songs kam sie zum deutschen Schlager: "Ich wollte einfach mal was Eigenes machen, was Individuelles."

Seit ihrem ersten Studiobesuch hat Weil sozusagen "Blut geleckt". Sie suchte sich mit Conrad vor rund einem Jahr einen Komponisten in der Region, mit dem sie sich weiterentwickeln kann. "Ich hab’ ihre Stimme gehört und dachte, die können wir mit irisch keltischen Klängen verbinden", sagt er zur klaren Aussprache von Andrea Weil und den Klang der Stimme. "Da ist noch viel Mädchen drin".

Mit "Come To Me" schrieb der Komponist einen kuscheligen Liebessong, mit dem sich Weil identifizieren konnte. "Wir haben uns immer über WhatsApp ausgetauscht. Mal hab’ ich ihm meine Ideen geschrieben, mal eingesungen", so Weil zur modernen Kommunikation. Im Studio habe Conrad sie dann immer wieder überrascht, da er moderne Musik mit traditionellen Klängen verbunden habe.

Nicht nervös

Nervös sei sie bei den Studioaufnahmen nicht gewesen, denn die harmonische Zusammenarbeit habe ihr diese leicht gemacht, weiß die 36-Jährige: "Oft war ich noch am Einsingen und wollte dann so richtig loslegen, da hat Conny schon gesagt: Ich hab‘s." Entstanden seien auf diese Weise die drei Download-Songs "Come To Me", "I am in Love" und "Just A Night". Mit Tom "Wa" fand sie über das Internet einen Sänger für das Duett "Long Way To Paradise".

Ihre Ziele steckt Andrea Weil realistisch: "Ich rechne nicht mit einer großen Karriere als Sängerin. Ich mache das, weil es mir Spaß macht." Auf einer Urlaubsschiffreise 2015 habe sie bei "The Voice Of The Ocean" mitgemacht und sich gegen acht Finalisten durchgesetzt, doch für eine Castingshow wäre sie nach eigenen Angaben die Falsche. "Ich möchte den Zuhörern Spaß vermitteln, in der Bar oder beim Autofahren – meine Songs sollen glücklich machen und gute Laune verbreiten", sagt sie.

Ihre Ballade "I am in Love" spreche die Gefühlsebene an und solle unter die Haut gehen. Eine Mischung aus Tanzliedern und romantischen Balladen will Andrea Weil auf dem kommenden Album präsentieren. "Wir setzen uns dafür nicht unter Druck", unterstreicht Conny Conrad. Beide wollen der Kreativität freien Raum zum Entfalten lassen und sehen, was dabei herauskommt. So lange hofft Andrea Weil, dass ihre Download-Singles weiterhin gut ankommen und dass vielleicht der ein oder andere Auftritt rund um Calw folgt.