48 Schüler aus Malestroit in der Bretagne halten sich derzeit in Begleitung ihrer Lehrer in Calw auf. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Jugendliche aus Malestroit zum Austausch in Calw/Zeichen der Verbundenheit gesetzt

Es sind liebgewordene Begegnungen und Neugier auf eine andere Kultur, die jedes Jahr den Austausch von Schülern des Collège St. Julien aus dem französischen Malestroit begleiten.

Calw. Seit inzwischen 37 Jahren hält die Partnerschaft zum Hermann-Hesse-Gymnasium und der Realschule an.

Und während vor allem die Schüler dieser Schulfreundschaft Zukunft geben, wie Thomas Seifert, Fachbereichsleiter Bildung in der Stadtverwaltung Calw unterstrich, ist es auch das Engagement von Lehrern, allen voran Annyvonne Corouge.

"Unschätzbarer Wert"

"Seit über 25 Jahren fördern und begleiten sie aktiv diese regelmäßigen Begegnungen und deshalb ganz herzlich Bienvenue á Calw", würdigte Seifert im Rahmen des offiziellen städtischen Empfangs deren Einsatz für den Schüleraustausch.

In einer Zeit des weltweiten Terrors und der Unsicherheit habe dieser eine große Bedeutung für die Zukunft Europas und setze Zeichen der Verbundenheit nicht nur zwischen den Schulen in der Bretagne und dem Nordschwarzwald. "Es braucht junge Menschen wie euch, die sich für den Austausch zwischen den Kulturen und Nationen aktiv einsetzen und zwar nicht nur, indem Länder als Tourist bereist werden", sagte der Fachbereichsleiter mit Blick auf den Alltag in Gastfamilien während des Aufenthalts. "Diese Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert und ein wirklich großartiges Privileg", hob Seifert die Möglichkeit zum tiefen Einblick in die hiesige Lebensweise hervor.

Er verwies außerdem auf das Bekenntnis der französischen wie deutschen Staatsoberhäupter zur Europäischen Union sowie die derzeit stattfindende, weltgrößte Buchmesse in Frankfurt, bei der Frankreich in diesem Jahr Gastland ist. "Die deutsch-französische Freundschaft lebt", erinnerte Seifert an die Menschen, die sich dafür einsetzten, nicht zuletzt Hermann Hesse.

Vielfältiges Programm

Die Jugendlichen der neunten Klasse aus Malestroit sind noch bis Ende der Woche in Calw. "Neben zwei Unterrichtsbesuchen lernen sie dabei vor allem die Umgebung und deren kulturelle, wirtschaftliche und Freizeitangebote kennen", fasste Jens-Martin Birk, Lehrer am Hermann Hesse-Gymnasium zusammen. Mit Realschulkollegin Alexia Fleischhauer erstellte er das Programm, das die Schüler ins Daimlermuseum und auf die Vogtsbauernhöfe führte.