Geschäftsführerin Elke Frank (von links), Projektleiterin Birgit Härtle, Krankenhausdirektor Salvatore Brighina, Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert und Chefarzt Joachim Hartmann eröffneten gemeinsam die Aktion "Landkreis gegen den Schlaganfall". Foto: Strienz

Dreiwöchiges Aktionsprogramm "Landkreis gegen den Schlaganfall" startet mit Doppeldeckeraktion.

Von Christine Strienz

Calw. "Wer von Ihnen hätte gern einen Schlaganfall?" Die Frage von Joachim Hartmann, dem Chefarzt der Neurologie in Calw, wollte natürlich niemand mit Ja beantworten.

Aber es ist Tatsache, dass rund 250 000 Menschen jährlich in Deutschland einen erleiden. Um über Risikofaktoren, Symptome und das richtige Verhalten im Notfall aufzuklären ist am Mittwoch das Aktionsprogramm "Landkreis Calw gegen den Schlaganfall" an den Start gegangen.

Drei Wochen lang sind verschiedene Veranstaltungen in Calw, Nagold und Bad Wildbad geplant. Der Auftakt fand im Rahmen des Verkaufsoffenen Feiertags in der Calwer Innenstadt statt. Ein großer roter Doppeldeckerbus machte am Unteren Ledereck Halt. Dort konnten die vielen Besucher, die zum Bummeln in die Hessestadt gekommen waren, gleich noch nützliche Informationen zum Thema Schlaganfall einholen. Auch ein Risiko-Check half die eigenen Lebensumstände zu analysieren.

Bei der feierlichen Eröffnung der Aktion erläuterte Elke Frank, die Geschäftsführerin des Klinikverbunds Südwest, einige Fakten: "Ein Schlaganfall kann leider jeden treffen, ob alt ob jung, ohne Vorwarnung, jederzeit. Alleine im Kreis Calw sind es 5000 Menschen jedes Jahr." Vor diesem Hintergrund wurde die Schlaganfall-Einheit in Calw in den letzten Monaten erweitert und modernisiert. In der Neurologischen Klinik können in kürzester Zeit alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt werden. Das Team aus Neurologen, Radiologen und Pflegekräften stehe rund um die Uhr bereit.

"Die Krankenhäuser stehen gerade in der Diskussion", so Calws OB Ralf Eggert. Er lobte die Aktion, mache sie doch darauf aufmerksam wie wichtig die Gesundheitsversorgung vor Ort sei. "Wir können stolz sein auf unsere Krankenhäuser und die großartige Versorgung und ich wünsche mir, dass die ganze Bevölkerung sie fördert und nutzt." Vor allem solle man sich im Notfall nicht scheuen und die 112 wählen. "Einige unglückliche Krankheitsverläufe ließen sich vermeiden, wenn man auf die Zeichen reagiert."

Die Schlaganfall-Aufklärung läuft deutschlandweit schon seit etwa zehn Jahren, organisiert von Boehringer Ingelheim, einem unabhängigen, forschenden und produzierenden pharmazeutischen Unternehmen. Joachim Hartmann hat den Kontakt hergestellt, um die Aktion auch in den Kreis Calw zu holen. Landrat Helmut Riegger übernahm die Schirmherrschaft. Projektleiterin Birgit Härtle zeigte sich beeindruckt von der regionalen Unterstützung: "Hier haben sich wirklich sehr viele Unternehmen als Sponsoren beteiligt."

Weitere Informationen: www.klinikverbund-suedwest.de