Bildung: Auf dem Wimberg werden zwei besondere Klassen verabschiedet / Zeugnisse überreicht
Als die 32 Schüler der Klasse 9 nach vorne gingen, um von Rektorin Dagmar Hahn und den Klassenlehrern Anna Kastner sowie Oliver Nowack ihre Zeugnisse in Empfang zu nehmen, ging für sie und für die Wimbergschule ein ganz besonderes Jahr zu Ende.
Calw-Wimberg. Denn zum ersten Mal war aus pädagogischen und organisatorischen Gründen jeweils eine reine Mädchen- und Jungenklasse gebildet worden, nachdem in Klasse 8 alle noch zusammen waren. Und das Experiment kann als gelungen betrachtet werden, obwohl Nowack in seiner Ansprache einschränkte: "Zuerst gab es lange Gesichter."
Besondere Atmosphäre
Doch die besondere Atmosphäre einer Geschlechtertrennung sorgte in diesem Fall für eine gute Lernsituation, so dass sich alle nach einem schwierigen achten Schuljahr auf den Abschluss konzentrieren konnten. Junglehrerin Kastner lobte ihre Mädchen: "Ihr habt es mir in meinem ersten Jahr leicht gemacht." Auch eine Schulübernachtung mit Pizzabacken, Filmnacht und Gesichtsmaskenwellness wäre nicht so entspannt gewesen, wenn die Jungs dabei gewesen wären, so Kastner.
Von den Neuntklässlern gehen sechs mit erfolgreichem Hauptschulabschluss in eine Ausbildung, was Rektorin Dagmar Hahn erfreute: "Es ist ganz wichtig, dass ganz viele junge Menschen in die Handwerkerschaft gehen." Einige gehen an die Berufsfachschule, aber die meisten machen in Klasse 10 an der Wimbergschule weiter, um einen mittleren Bildungsabschluss zu erreichen.
Besonders erfolgreich war Ronja Braun, die als Jahrgangsbeste gleich zwei Preise bekam: Einen allgemeinen für sehr gute Leistungen und einen für eine Eins im Fach evangelische Religionslehre, den Paul-Schempp-Preis.
Anschließend bekamen die Zehntklässler ihre Zeugnisse überreicht. Von 20 Schülern, die im September ins letzte Jahr an der Wimbergschule gestartet waren, bestanden 17 die Prüfung. Klassenlehrerin Daniela Kästel und ihre Fachlehrerkollegen hatten das ganze Schuljahr immer wieder mit Motivationsproblemen der Schüler zu kämpfen. Deshalb brachte es Kästel in ihrem Rückblick so auf den Punkt: "Ich habe mir lange überlegt, wie unser Schuljahr war – anders." Und der Sketch, den einige Schüler zu Beginn der Feier aufgeführt hatten, in dem Papierkügelchen durchs Klassenzimmer flogen, Gespräche über Bankreihen hinweg geführt wurden oder Schüler dauernd auf die Toilette mussten, war ziemlich authentisch.
Wie im Kindergarten
So fühlte sich Rektorin Hahn in ihrem Ethikunterricht öfters wie im Kindergarten, ergänzte aber: "Es war aber auch schön im Kindergarten." Nach dem offiziellen Teil in der Schule ließen die Zehntklässler mit ihren Eltern und den Lehrern den Abend bei einem guten Essen im Sportheim Zavelstein ausklingen.
In Klasse 9 erhielten Ronja Braun, Vanessa Martins und Carlos Möbes einen Preis, eine Belobigung bekamen Francesco Di Seri, Simon Martin, Jannik Schleeh, Anna Schölzhorn und Sebastian Steininger.
In Klasse 10 verließen Viviana Di Seri, Alexander Jülich, Robin Knowles, Raphael Pfeiffer sowie Sophie Zajonz die Wimbergschule mit einer Belobigung.
