Bürgerinitiative Krankenhaus schreibt an Ministerin Altpeter. Brandschutz schon weitgehend Rechnung getragen.
Calw - Der Neubau von Kliniken auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen und in Calw ist für die Bürgerinitiative (BI) Krankenhaus nicht nachvollziehbar und liegt nicht im Interesse der Bevölkerung. Deshalb bittet die BI Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD), die wirtschaftliche Notwendigkeit beider Vorhaben zu überprüfen.
In dem Schreiben an die Landespolitikerin heißt es, dass sich zwei Gutachten GÖK und Teamplan, die sich mit der Planung der Krankenhauslandschaft in den Kreisen Calw und Böblingen befassen, nicht aufeinander abgestimmt und unschlüssig sind. Die BI schreibt, dass dem Brandschutz bereits weitgehend Rechnung getragen worden ist. Demnach sind 2004 Platten nach F 90-Standard eingebaut worden. Die Initiative bezieht sich auf Aussagen von Oberbürgermeister Ralf Eggert in der Diskussionsveranstaltung am vergangenen Freitag, wonach im Calwer Krankenhaus keine Sicherheitsgefährdung besteht.
Die Investitionen, die noch in den Brandschutz gesteckt werden müssen, seien somit bei weitem nicht so hoch wie angenommen. Konkrete Zahlen nennt das GÖK-Gutachten nicht. Gleichwohl war schon von Summen von bis zu 20 Millionen Euro die Rede.
Die BI hält es weiterhin nicht für schlüssig, die Orthopädie von Calw nach Nagold zu verlagern. Im Gegensatz zum GÖK-Gutachten ist man der Auffassung, dass die dadurch entstehenden Verluste in Calw durch Nagold nicht ausgeglichen werden können. Zudem würde der Weggang der Orthopädie aus der Kreisstadt andere Bereiche wie Anästhesie, Notarztversorgung, Intensivstation und Geburtshilfe massiv gefährden. Die Kosten eines Neubaus von 30 Millionen Euro seien unrealistisch, heißt es weiter. Ein Haus mit 120 Betten sei nicht wirtschaftlich zu führen. Die BI erinnert die Ministerin daran, dass ihre eigene Partei, die SPD, vor kurzem eine Mindestbettenzahl von 150 genannt hat.
