Auf einem Dach lauerte der Waldkauz auf Beute. Foto: NABU Foto: Schwarzwälder-Bote

NABU-Gruppe auf den Spuren von Fledermäusen / Tiere sind jetzt nicht mehr suspekt

Calw. Mit dem Schwarzwald-Guide Roman Benzig, der gleichzeitig auch Fachbeauftragter für Fledermausschutz im Kreis Calw ist, begab sich die Familiengruppe des NABU Calw und Umgebung auf die Suche nach Fledermäusen – den einzigen fliegenden Säugetieren; die aber alle bedroht sind und deshalb einen strengen Schutzstatus genießen.

Bei der nächtlichen Exkursion wurden Zwergfledermäuse, Wasserfledermäuse und Große Mausohren gesichtet. Die Ultraschallaute der nachtaktiven Tiere, die für die Menschen nicht hörbar sind, wurden mithilfe von sogenannten Bat-Detektoren hörbar gemacht. Auch vor dem Fledermausquartier ("Wochenstube") im Calwer Krappen erwiesen sich die Detektoren als nützlich, um die Tiere beim Ausfliegen zu beobachten. Hier befinden sich dieses Jahr etwa 200 säugende Weibchen, die in der Wochenstube ihre Jungen aufziehen.

Der absolute Höhepunkt der Exkursion war aber die Sichtung eines ein Waldkauzes, der sich den ausfliegenden Fledermäusen näherte und auf Beute lauerte. Ebenso wie die Fledermäuse stehen auch alle einheimischen Eulen unter Naturschutz.

Wie Benzig mitteilte, ist der Bestand an Fledermäusen in der Wochenstube dieses Jahr deutlich zurückgegangen. Ursache dafür sei unter anderem die Beleuchtung der neuen Sporthalle, die nachts die Wochenstube erhellt, was für die Fledermäuse ein erhebliches Problem darstellt.

Das Feedback der rund 25 Teilnehmer war sehr positiv und alle waren begeistert von diesen faszinierenden Geschöpfen, die man sonst nur als fliegende Schatten wahrnimmt. Eine Teilnehmerin meinte: "Vor dieser Führung waren mir Fledermäuse suspekt und unheimlich, doch jetzt verstehe ich die Tiere und deren Lebensweise besser und finde sie gar nicht mehr gruselig."

Weitere Informationen: www.NABU-Calw.de