Selbst hergestellte Spezialitäten aus dem eigenen Garten fanden beim Herbstfest reißenden Absatz. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Waldorfschule informiert über ihre Arbeit

Calw. "Fürs Leben lernen, ein Leben lang, das wollen wir ›unseren‹ Kindern ermöglichen". Dieser alltagstaugliche und lebenspraktische Ansatz der Calwer Waldorfschule war auch beim traditionellen Herbstfest der anthroposophischen Bildungseinrichtung deutlich zu spüren.

Herbstlich geschmückt

Die Räume waren herbstlich geschmückt, und es herrschte eine fröhlich-entspannte Atmosphäre, von der sich die zahlreichen Besucher schnell anstecken ließen. Die Emil Molt-Schule im ehemaligen Schwesternwohnheim beim Calwer Krankenhaus und die historische Schwarzwaldvilla boten einen passenden Rahmen für das herbstliche Fest.

Neben zahlreichen Schnuppermöglichkeiten und Angeboten zum Mitmachen präsentierte die Bildungseinrichtung Ergebnisse ihrer schulischen Arbeit. Gleichzeitig nahmen Schüler und Lehrer die Gäste mit hinein in ihr musisches Tun, das ja in dieser Schulart besonders ausgeprägt ist.

Für die interessierten Besucher bot sich ein Rundgang an. Stolz präsentierte die gelernte Agraringenieurin und Waldorflehrerin Brigitte König ihre neueste Errungenschaft, nämlich den am Hang terrassenartig gestalteten Schulgarten. "In der Nachbarschaft untergebrachte afghanische Flüchtlinge haben uns geholfen und die Beete angelegt", freute sich die engagierte Lehrerin.

Sie berichtete zudem davon, dass die Emil-Molt-Schule kostenlos fünf Flüchtlinge unterrichtet. Da es in diesem ersten Gartenjahr bereits eine gute Ausbeute gab, konnten Produkte wie fruchtige Marmeladen und Gelees, würziges Kräutersalz, gesunde Tees und pürierte, eingekochte Tomaten zum Verkauf angeboten werden.

Puppenspiel "Das Eselein"

Die vielen Besucher verteilten sich allmählich über das gesamte Schulgelände. Ein besonderer Anziehungspunkt war das Puppenspiel, wo das Märchen "Das Eselein" von den Gebrüdern Grimm erzählt wurde. Andere Gäste ließen sich von den verschiedenen kreativen Angeboten animieren, mitzumachen. So entstanden Kürbiskreationen und selbst gezogene Kerzen. Rundtänze sorgen zwischendurch für Bewegung und fröhliche Stimmung.

Als es allmählich dämmerte, entstand durch eine große Feuerschale und andere Beleuchtung eine romantisch-heimelige Atmosphäre. Frische Flammkuchen, leckere Suppen, Würstchen und frisch gepresster Apfelsaft fanden reißenden Absatz.

Die Emil-Molt-Schule unterrichtet derzeit rund 70 Schüler in sieben Klassenstufen und arbeitet in der Oberstufe mit zwei befreundeten Freien Waldorfschulen in Pforzheim und Böblingen zusammen.