So sah das Kesselhaus vor zwei Jahren bei seiner Schließung aus. Nun wird das Kesselhaus im Juni wieder geöffnet. Deutsche Küche und regionale Produkte werden wieder im Mittelpunkt stehen. Foto: Rapthel-Kieser

Neueröffnung: Michael Roder will ab Juni deutsche und regionale Küche in Gasthaus anbieten.

Burladingen - Zwei Jahre stand es leer, jetzt ist ein neuer Pächter gefunden. Das Kesselhaus in der Ambrosius-Heim-Straße steht bald wieder unter Dampf. Der gelernte Koch Michael Roder, Sohn der Burladinger Café-Gastronomenfamilie, wird es betreiben.

Michael Roder kam schon in jungen Jahren im Café seiner Eltern mit der Gastronomie in Berührung, entschloss sich schließlich eine Ausbildung zum Koch zu absolvieren, die er bei der Familie Albus im Lamm in Stein mit Erfolg abschloss. Auch während seiner Zeit bei der Bundeswehr stand er in Immendingen am Herd und versorgte die Truppe.

In den vergangenen Jahren war er Koch, Vize-Küchenchef und Küchenchef in verschiedenen Vier- und Fünf-Sterne-Hotels in Österreich. Nach zehn Jahren im Nachbarland kehrt er nun zusammen mit seiner Lebensgefährtin Rebecca wieder nach Burladingen zurück und wird mit ihr zusammen das Kesselhaus betreiben.

Den Besitzern Erwin und Theodor Dolinschek war es wichtig, dass deutsche Küche im Kesselhaus angeboten wird. Sie hatten vor neun Jahren aus der ehemaligen Betriebskantine der Firma Ambrosius Heim eine Gaststätte gemacht. Das 150 Quadratmeter große Restaurant betrieben sie mit gutbürgerlicher Küche annähernd sieben Jahre lang. Es bot bis zu 120 Gästen Platz. Interieur und Name sollten an die Tradition der Textilindustrie in Burladingen erinnern. Im Gastraum wurde der "techniknostalgische Stil", wie die Inhaber ihn nannten, bewusst umgesetzt. So wurde beispielsweise in einem ehemaligen Wasseraufbereiter eine Zapfanlage integriert.

Lokalinneres erinnerte an Textilindustrie

An den Wänden dokumentierten Bilder die Geschichte der regionalen Textilindustrie. Theke, Geländer, Lampen und Flaschenregale, deren Bauteile und Armaturen aus der Textil-Dampftechnik stammten, prägten das Lokal. Die Gerichte waren reichlich und preiswert. Gut besucht waren in den ersten Jahren auch die Veranstaltungen im Kesselhaus, zu denen sich nicht nur Burladinger Kulturinteressierte einfanden.

Eigentlich lief die Gaststätte sehr gut. Aber: "In den siebeneinhalb Jahren, in denen es das Kesselhaus gab, habe ich etwa fünf Jahre nach Köchen gesucht. Das war ein Dauerzustand, sie finden einfach kein Küchen-Personal mehr", verriet Theo Dolinschek vor zwei Jahren dem Schwarzwälder Boten.