Das Fasnetsspiel der Narrenzunft Nautle lockte Hunderte von Besuchern in die Josengasse nach Burladingen. Die Bilder zeigen im Uhrzeigersinn von oben: Die Spieler auf dem Wagen, der Umzug der Akteure und die Hochzeitslader beim Hausbesuch. Foto: Pfister

Einer der Höhepunkte der närrischen Zeit in Burladingen. "Die Feuerwehr im Einsatz" aufgeführt.

Burladingen - Die Burladinger haben "ihre" alte Fasnet wieder entdeckt, wiederbelebt. Und sie leben sie aus. An keinem anderen Tag der Fasnet sind in den Burladinger Straßen mehr Menschen unterwegs als beim Fasnetsspiel.

In diesem Jahr kam ihnen ausnahmsweise auch mal das Wetter entgegen und so waren es wohl weit mehr als 600 Besucher, die den Weg zum Fasnetsspielwagen gefunden hatten. Das Spektakel begann für die Narren bereits um 8.30 Uhr mit einem Frühstück im Café Roder, wo gut 450 Eier und rund 500 Backwaren verdrückt wurden. Nach den Begrüßungsworten von Zunftmeister Josef Entreß und der Bekanntgabe des Ablaufs durch Hubert Pfister traf sich alles auf dem Trigema-Parkplatz, wo in diesem Jahr das große Gruppenbild von der Drehleiter aus gemacht wurde. Ein Highlight war auch der Brautspruch von Joachim Gerlach der für viele Lacher sorgte.

Dann zogen 13 Musikgruppen aus der gesamten Stadt in ihren zugeteilten Gebieten von Haus zu Haus und luden zur Hochzeit, genau genommen zum Fasnetsspiel, ein. "D’Hauzegscheke dätemer glei mit nemma" war ein viel gehörter Satz und die Burladinger zeigten sich nicht geizig. Viele hatten für die Hochzeitslader Essen und Getränke bereitet, andere hatten Brautsträuße, Glückwunschkarten und Gedichte parat. Im Gegenzug gab es ein kleines Heft mit alten und neuen Bilder und Details zum Fasnetsspiel, von Hubert Pfister zusammengestellt und Wolfgang Bastian gestaltet.

Um 14.30 Uhr, die Fasnetsspieler hatten sich zwischenzeitlich auch gestärkt und die falschen Bärte ankleben lassen, zog Gruppe um Gruppe zum Fasnetsspielwagen, wo sie von Zunftrat Martin Buck angekündigt wurden.

Dann ging das Herzstück, das eigentliche Fasnetsspiel los. Einige Burladinger Feuerwehrleute kamen auf die Idee, der Ringinger Feuerwehr den Maibaum zu stehlen.

Genau zur gleichen Zeit waren die Ringinger Floriansjünger damit beschäftigt den Maibaum ihrer Burladinger Kollegen zu entwenden. Auf dem Wagen gespielt haben Hubert Pfister als Feuerwehrkommandant Jakob, Johannes Holzer als Feuerwehrmann Michel, Robert Kramer als Alt-Feuerwehrmann Johann und Klaus Denuel als Feuerwehrmann Kanut – allesamt als Burladinger Löschmänner, sowie Josef Entreß als Feuerwehrkommandant Schorsch, Bernhard Schmid als Feuerwehrmann Matthes und Michael Mauz als Feuerwehrmann Lutz, alle auf Ringinger Seite. Dabei gab es keine Häme, nein, alle nahmen sich vielmehr selbst auf die Schippe. Als Läufer agierte Johannes Leibold und der wusste gar manch Vergnügliches zu berichten.

Unter den Gästen auch die Bundestagsabgeordnete Anette Widmann-Mauz, das nahezu komplette Präsidium der Vereinigung freier Oberschwäbischer Narrenzünfte um Peter Neudert mit sieben Mitgliedern des Karnevalsvereins Rüdesheim sowie viele Vertreter befreundeter Narrenzünfte. Prominentester Kassenbub war heuer der Landtagskandidat Klaus Käppeler, der das Bad in der Menge sichtlich genoss. Im Anschluss an das Theater gab es kostenlos für die Besucher in einer Riesenpfanne die Hauzegscheke, die größtenteils aus Eiern und Speck bestand. Danach herrschte närrisches Treiben in den Straßen, in der Zunftstube, in Besenwirtschaften und Gaststätten.

Zwar steht am Fasnetssonntag mit dem Umzug und dem Bürgerball noch ein Highlight ins Haus, aber mit dem Fasnetsspiel hat die Burladinger Fasnet bereits ihren Höhepunkt durchlebt.