"Müllerkarriere" gut begonnen

Da landete zum einen der Männergesangverein Liederkranz Döggingen einen publikumswirksamen Volltreffer mit seinem zum sechsten Mal durchgeführten Mühlenfest. Hunderte von Wanderern, Radfahrern und Mühleninterssierte trafen sich bei herrlichstem Wetter und unterhaltener Hornklänge von der Jagdhorn-Bläsergruppe Oberes Bregtal auf dem idyllischen Festplatz.

Aber auch die Neugierde auf das neue Guggenmüllerpaar dürfte manchen ist Gauchachtal getrieben haben, stand doch der offizielle Eigentümerwechsel auf der Agenda des Festprogramms. Denn nach jahrlanger Suche nach einem Nachfolger wurde Robert und Christa Wagner vor kurzem fündig. Mit Matthias Meyner und Elena Ebers fanden sie nicht nur einen neuen Besitzer, vielmehr erfreut sie auch der Umstand, jemand gefunden zu haben, der das Mühlenmuseum in ihrem Sinne weiter zu betreiben und zu erhalten gewillt ist.

Diesen Glücksfall teilen sie aber auch mit den Einwohnern der Nachbargemeinden Döggingen und Unadingen, deren Dorfgeschichte eng mit jener der historischen Mühle verbunden ist. So ging der stellvertretende Dögginger Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher bei der offiziellen Schlüsselübergabe auch auf die Geschichte der Mühle, deren erste Erwähnung aus dem Jahr 1417 stammt, ein. Die neuen Eigentümer reihen sich ein in eine Kette von ca. 30 Pächtern und Besitzern in den rund 600 Jahren der Mühlenexistenz. Doch anders als viele Müller zuvor, denen die Mühle häufig außer viel Arbeit oft nicht mal ihre Existenz sicherte, suchen Matthias Meyner und Elena Ebers in ihrem neuen Domizil Ruhe und Entspannung. Noch einmal aber durften die vielen Besucher eintauchen in die schwere Zeit der aktiven Müllerei, die die letzte aktive Müllerfamilie Schreiter 1962 einstellte, als Robert Wagner bei seinen interessanten Führungen die Funktionen der Mühle vorstellte. Als einen gelungenen Einstand feierten die neuen Besitzer diesen ersten Mühlentag ihrer "Müllerkarriere".