Ruhige Tage eines Bösinger Geräts sind definitiv vorbei

Bösingen (apf). Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung: Der Bösinger Gemeinderat spricht über die Ergebnisse aus der Verkehrsschau in der Gemeinde am 20. Mai.

Der Kreisverkehr in der Graf-Wilhelm-Straße ist ein besonderer Geselle. Er regt Querdenker zu einem flexiblen und in der Regel zu einem zu schnellen Meistern dieses Hindernisses an und sorgt so für die Gefährdung von Fußgängern und Kindern, da Fahrten über den Gehweg erfolgen.

Weil eine Erhöhung des Bordsteins als nicht sinnvoll angesehen wird, da sonst größere Fahrzeuge wie Müllabfuhr oder Winterdienst nicht mehr passieren könnten, schlägt Josef Seifried den Abbau dieses gesamten Ensembles vor. Damals der erste Kreisverkehr, so Seifried, aber nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt gut gelungen.

Roland Noder empfiehlt aus Kostengründen als Lösung das Ebenerdigmachen. Thomas Hoppe spricht das "sehr gefährliche Eck" mit dem Weg beim Spielplatz an und weiß, dass immer wieder Kinder mit dem Fahrrad von dort direkt in den Kreisverkehr fahren. Ein Ortstermin des Gemeinderats soll Klarheit über weitere Schritte bringen.

Ein Zebrastreifen in der Herrenzimmerner Straße ist wegen des geringen Fußgängeraufkommens und der Vorschriften nicht möglich, teilt Bürgermeister Johannes Blepp mit. Aber auch eine Querungshilfe im Bereich des Betriebs von Lothar Mei dürfte kaum in Frage kommen. Die Straße ist an dieser Stelle lediglich 6,50 Meter breit, sie müsste aber mindestens 9,50 Meter haben. Nicht ungefährlich wird die Lage außerdem bei der Betriebsausfahrt eingeschätzt. Mit Blick auf die Querungshilfe beim "Wilden Mann", die nicht so weit entfernt ist, soll verstärkt auf Verkehrserziehung wert gelegt werden. Ein Unterfangen, das die Schule sowieso und generell anpacken will, wie der Bürgermeister von Schulleiter Michael Schwarz erfahren hat.

Als eine heikle Sache wird vor allem die Verkehrssituation in der Beffendorfer Straße am Ortsausgang betrachtet. Zwar blitzen die neuen Verkehrsspiegel, sind also nicht mehr stumpf und ermöglichen Blickkontakt um die Ecke, aber die Strecke vom Ortsschild bis zum Linksabbiegen Richtung Gemeindeverbindungsweg nach Seedorf hat bedenkliche Momente. So weiß Thomas Glatthaar, dass bereits viele Überholvorgänge Auffahrunfälle verursacht hätten.

Während die kostenneutrale und einfach umzusetzende Idee von Roland Noder, zu fragen, ob das Ortschild nicht versetzt werden könnte, nicht weiterverfolgt wird, erhält das ebenfalls nicht teuere Paket von Rainer Hezel schließlich die einstimmige Zustimmung. Eine durchgezogene Linie, ein Schild "Überholen verboten" und das Versetzen des Schilds "Tempo 70" Richtung Ortseingang sollen für eine Verbesserung der Situation sorgen.

Übrigens: Die ruhigen Tage des Geschwindigkeitsmess- und Verkehrsteilnehmerzählgeräts sind definitiv vorbei. Derzeit tut es seinen Dienst in der Seestraße. Anschließend soll es in der Märzenstraße für Klarheit mit Blick auf Anliegerwünsche sorgen. Und aktuell gibt es in der Unteren Freitorstraße Verkehrsentschleunigungswünsche, die erst einmal anhand dieses Apparats auf Stichhaltigkeit überprüft werden sollen. Wie Johannes Blepp dem Gemeinderat außerdem mitteilt, hätten Anlieger zusätzlich den Wunsch geäußert, die Märzenstraße in Teilabschnitten in eine verkehrsberuhigte Zone zu verwandeln. Das Gremium reagiert darauf jedoch extrem reserviert.