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Für Gegner liegt durch Neubau von Anlage auf Ettenberg Ärger in der Luft. Insgesamt fünf Windräder geplant.

Blumberg-Riedöschingen - Auf dem Ettenberg in Riedöschingen soll eine Windkraftanlage entstehen. Das zuständige Unternehmen informierte über den derzeitigen Stand der Dinge. Doch dabei wurden auch kritische Stimmen laut.

Das Unternehmen Green City Energie will auf dem Ettenberg eine Windkraftanlage mit fünf Windrädern bauen. Seine Mitarbeiter Lilian Kruse, Andrea Meiler, Christine Preyer und Dominik Betzer informierten in der Schulaula in Riedöschingen über die bisherigen Pläne.

Unter den zahlreichen Zuhörern waren auch Windkraftgegner aus Fürstenberg und Leipferdingen, die sich skeptisch über das Vorhaben äußerten. Am 24. September 2015 beschloss der Blumberger Gemeinderat, die Firma Green City Energy für die Projektabwicklung einzusetzen.

Die Einspeisung des erzeugten Stroms soll in das Umspannwerk in Zollhaus durch eine 700 Meter lange Leitung erfolgen. Die Windparkanlage ist 970 Meter vom Längehaus und 1870 Meter von Hondingen entfernt. Dominik Betzer geht davon aus, dass es zu keinen stärkeren Lärmbelästigungen kommt. Das hätten zwei Gutachten ergeben.

Der endgültige Flächenverbrauch liege bei 1800 Quadratmetern. Für den Kranausleger würden vorübergehend 2700 Quadratmeter gebraucht, die dann nach dem Bau wieder der Natur überlassen werden. Einige Forstwege müssen von vier auf sechs Meter verbreitert werden. Die Kabel werden in einer Bodentiefe von 0,80 bis 1,20 Meter verlegt. Die Waldumwandlung betrage dauerhaft 4,1 Hektar, zeitweise 1,3 Hektar. Als gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich sind 5,1 Hektar Aufforstungsfläche in der Umgebung des Ettenberges und der Länge geplant. Die Windkraftanlage liege 650 Meter westlich von einem ausgewiesenen Vogelschutzgebiet. Für Interessenten plane das Unternehmen Baustellenbesichtigungen.

Späterer Rückbau durch Bankbürgschaft gesichert

Über eine Bankbürgschaft sei der spätere Rückbau der Anlage abgesichert. Ohne diese Vorsorgemaßnahme würde es keine Genehmigung geben. Der Anlagenhersteller müsse 97 Prozent Betrieb garantieren, wenn genügend Wind ab 4 Meter pro Sekunde weht. Bei Starkwind oder Eis schalten die Motoren ab.

Von den Windkraftgegnern wird befürchtet, dass die Anlage auf dem Ettenberg in Konkurrenz zur Stromerzeugung durch Wasserkraft tritt und letztere benachteiligt werde. Manche Geldanleger hätten bereits schlechte Erfahrungen mit einzelnen Fonds gemacht. Auch wurde die Wirtschaftlichkeit der Ettenberg-Anlage angezweifelt. Die Horste des Roten Milans seien näher als 1000 Meter von den Rotoren entfernt.

Dominik Betzer von Green City verwies auf die im Firmenprospekt aufgeführten Risiken beim Geldanlegen in Windparks. Gesetzliche Mindestabstände seien nicht vorgesehen. Allerdings weise der gültige Nutzungsplan 700 Meter aus. Ab dem kommenden Jahr gibt es neue Gesetze, deshalb brauche man die Baugenehmigung bis spätestens Ende dieses Jahres.

Insgesamt fünf Windräder – Gesamthöhe 233 m, Rotordurchmesser 137 m, Nennleistung 3,4 Megawatt zur Versorgung von 12 500 Haushalten – sollen gebaut werden. Sie erreichen eine durchschnittliche Windstärke von 5,9 Meter pro Sekunde im Jahr. Die Mindeststärke für den Betrieb liegt bei 4 Meter pro Sekunde. Die Baukosten betragen rund 29 Millionen Euro. Die Baugenehmigung ist bis Ende 2016 erwartet, gebaut werden soll von Herbst 2017 bis Mitte 2018. Die Inbetriebnahme erfolgt in der zweiten Hälfte 2018. Die Lärmbelästigung in bebauter Lage beträgt maximal 40 Dezibel. Auf den benachbarten Grundstücken, Gemarkung Hüfingen und Donaueschingen, sollen acht Windräder gebaut werden.