Die Eltern wissen genau, was ihnen an weitererführenden Schulen wichtig ist – dies zeigte die Auswertung der Fragebögen. Foto: Straub Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitskreis in Bisingen wertet Eltern-Fragebogen aus / Gemeinderats-Beschluss kommt in der Juli-Sitzung

Von Sabine Kappe

Bisingen. Wie sieht die Zukunft für die weiterführenden Schulen in Bisingen aus? Dies wurde in den vergangenen Wochen kräftig diskutiert. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten wurden präsentiert und schließlich ein Fragebogen an betroffene Eltern in Bisingen und Grosselfingen verschickt. Dieser wurde ausgewertet, die Ergebnisse liegen nun vor.

Bürgermeister Roman Waizenegger berichtete im Pressegespräch lobend von der konstruktiven und vorbildlichen Arbeit des runden Tisches, der sich mit der Auswertung des Fragebogens in mehreren Sitzungen beschäftigt hatte. Dieser Arbeitskreis hatte sich zusammengesetzt aus Gemeinderäten, den Rektoren und Konrektoren sowie Elternvertretern.

Letztlich galt es, die Vor- und Nachteile von zwei möglichen Optionen – der Gemeinschaftsschule oder der erweiterten Realschule – herauszuarbeiten. "Unser Ziel ist natürlich, möglichst viele Schüler in Bisingen zu halten", betonte Waizenegger. Ohnehin stünden in den kommenden Jahren große Veränderungen in der Schullandschaft Baden-Württembergs an. Somit blieb nur noch die Frage, welche Schulform von den Eltern bevorzugt wird.

Der Arbeitskreis hat nun die ausgefüllten Fragebögen ausgewertet, Argumente ausgetauscht, Gemeinschaftsschulen besucht und schließlich in geheimer Wahl abgestimmt. Das Ergebnis war recht klar: Elf Mitglieder stimmten für die erweiterte Realschule, sieben sprachen sich für die Empfehlung einer Gemeinschaftsschule aus und zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme.

Erhalt von Notensystem ist Eltern wichtig

Die Beschlussempfehlung an den Gemeinderat laute nun, sich auf den Weg zur weiterentwickelten Realschule zu machen, so der Bisinger Bürgermeister. Der Gemeinderat wird darüber in seiner Juli-Sitzung abstimmen.

Die Prioritäten der befragten Eltern hätten sich laut Waizenegger in den Ergebnissen des Fragebogens eindeutig gezeigt. So könne man zusammenfassend sagen, dass für die Eltern der Unterricht in einer Schule auf allen drei Niveaus, die der neue Bildungsplan ab dem Schuljahr 2016/17 vorsieht, im Grunde egal ist. Für wichtig erachteten sie allerdings den Unterricht in einem stabilien und langfristig angelegten Klassenverband. Dass sämtliche Aufgaben von den Schülern direkt in der Schule erledigt werden können, und es daher keine Hausaufgaben mehr gäbe, wurde von den Eltern eher als neutral erachtet. Wichtig war ihnen dagegen, dass das bisherige Notensystem erhalten bleibt und nicht durch Beurteilungen in Textform ersetzt werde – wie es beispielsweise bei der Gemeinschaftsschule der Fall ist. Als wenig relevant für die Wahl der Schule befanden die Eltern, ob ein Sitzenbleiben möglich sei oder nicht. Wichtig war ihnen dagegen, dass das Ganztagesangebot freiwillig sei statt einer verbindlichen Ganztagsschule. Der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern spiele für die Eltern bei der Entscheidung für oder gegen eine Schule keine Rolle.

Sobald der Bisinger Gemeinderat abgestimmt hat, mit welcher Schulform es letztlich weiter gehen soll, gehe der Arbeitsauftrag an die Schule zurück, fasste es Roman Waizenegger zusammen. Der neue Bildungsplan trete zum übernächsten Schuljahr in Kraft, parallel dazu dann auch die neue Schulform. Das staatliche Schulamt unterstütze hier beim Übergang. Überlegt werden müsse beispielsweise bei einem Beschluss für die weiterentwickelte Realschule, wie es mit den wenigen Werkrealschülern der fünften und sechsten Klasse des kommenden Schuljahres weitergehe und ob diese dann gleich in die neue Schulform integriert werden könnten.

Eines stelle Bürgermeister Waizenegger abschließend klar: "Das Schulzentrum mit derzeit rund 1000 Schülern ist einfach ein wichtiger Standortfaktor."