Glückwunsch: Bürgermeister Martin Steiner (rechts) gratuliert Stimmenkönigin Marie Vogler und den übrigen neun Jugendgemeinderäten zu ihrer Wahl. Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Jugendgemeinderat im Enzkreis steht in den Startlöchern / Wahlergebnisse verkündet

Birkenfeld. Knapp 30 Zuschauer – darunter zahlreiche Eltern, eine Handvoll Jugendliche und ein paar Gemeinderäte – haben im Birkenfelder Rathaus die Bekanntgabe der Wahlergebnisse des Jugendgemeinderats verfolgt. Mit viel Applaus wurden die zehn Gewählten bedacht.Bürgermeister Martin Steiner bedankte sich aber auch bei den neun Kandidaten, die den Sprung ins Gremium nicht direkt geschafft haben: "Wir haben heute nur Gewinner. Sie hatten den Mut, sich zur Wahl zu stellen. Bleiben Sie weiter am Ball."

Wer wurde in den Jugendgemeinderat gewählt?

Stimmenkönigin ist Marie Vogler mit 226 Stimmen. Die weiteren neun Gewählten: Lukas Bauser (16 Jahre) Schulamit Breu-stedt (17), Anton Vester (15), Elia Cavas (16), Daniel Vester (16), Maximilian Giebe (18), Jonas Euchner (15), Marcel Groezinger (18) und Lucas Leetz (14). Gewählt sind die Jugendgemeinderäte für vier Jahre.

Was sagen die Gewählten?

"Ich war echt gespannt und nervös. Ich konnte überhaupt nicht abschätzen, was für ein Ergebnis rauskommt", meint Daniel Vester stellvertretend. Wie die anderen ist auch er heiß darauf, loszulegen und Birkenfeld im Sinne der Jugendlichen mitzugestalten. "Ganz vorne auf der Liste steht die Sanierung des Bolzplatzes", sagt Anton Vester, der jetzt noch einmal die Wünsche der Jugendlichen abfragen will. "Und dann müssen wir zusammen mit dem Bürgermeister schauen, was finanziell überhaupt umsetzbar ist", sagt Schulamit Breustedt.

Wie ist die Wahlbeteiligung von 30,3 Prozent zu beurteilen?

Wahlberechtigt waren 604 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren aus Birkenfeld und Gräfenhausen. Abgestimmt haben 183 Jugendliche. Das erscheint auf den ersten Blick mager, ist aber nach Einschätzung der Verantwortlichen ein richtig gutes Ergebnis. "Laut des Büros, das für uns die Online-Abstimmung organisiert hat, ist eine Beteiligung von 30,3 Prozent bei der ersten Wahl ein Spitzenergebnis", sagt der stellvertretende Hauptamtsleiter Tobias Haß, der das Projekt Jugendgemeinderat betreut. Der Birkenfelder Jugendpfleger Günther Hauck zeigt sich vor allem mit der Bewerberzahl zufrieden: "19 Kandidaten für 10 Posten ist super."

Was lässt sich an der Wahl sonst noch ablesen?

Bei den 14- und 15-Jährigen in der Gemeinde ist die Wahl auf eher geringes Interesse gestoßen. Nur 25,0 beziehungsweise 25,9 Prozent der Wahlberechtigten aus den Jahrgängen 1997 und 1998 haben an der Online-Abstimmung teilgenommen. Dagegen beteiligten sich von den 16- bis 18-Jährigen stark (Jahrgang 1994: 37,8 Prozent; 1995: 36,2; 1996: 43,2). Gewählt wurden denn auch eher die älteren Bewerber. Unter den zehn Jugendgemeinderäten sind sieben im Alter von 16 bis 18, nur drei im Alter von 14 und 15. Auffällig ist, dass vor allem Gymnasiasten den Einzug geschafft haben. Von der Birkenfelder Ludwig-Uhland-Schule kam nur ein Bewerber rein. "Die haben es offensichtlich nicht geschafft, ihre Leute für die Wahl zu mobilisieren", sagt Jugendpfleger Hauck.

Wie geht’s weiter?

Bürgermeister Steiner hat die frisch gewählten Jugendgemeinderäte zur Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag um 19 Uhr ins Birkenfelder Rathaus eingeladen, wo sie sich und ihre Projekte noch einmal präsentieren können. Zudem will Steiner mit dem Nachwuchsgremium noch vor den Sommerferien erste Ideen und Pläne besprechen. Die erste offizielle Sitzung des Jugendgemeinderats kommt dann nach den Sommerferien.