Verkehr: Karlheinz Baumeister findet: "Balingen hat Luft nach oben" / Baugrund ist aber Bahn-Eigentum
Balingen. Parkdecks über den Schienen südlich des Balinger Bahnhofs: Diesen Vorschlag hat der Ingenieur Karlheinz Baumeister am Dienstag dem Gemeinderat vorgestellt.
"Balingen hat Luft nach oben", überschrieb Baumeister seine Idee. Er verwies vor allem auf die Vorteile eines von ihm "Parkdeck Süd" benannten Bauwerks: Die Topografie an der Behrstraße erlaubte eine direkte Anbindung ans City-Center; eine Zufahrt sei von beiden Seiten aus möglich.
Die Vorteile dieses Standort stellte er als mehrschichtig vor. Etwa: "Es gibt wenige Stellen, an denen man ohne Erdbewegungen auf das Parkdeck gelangen kann", was Kosten spare. Und eine Zufahrt von der Behrstraße her könnte die Verkehrsbelastung in der Wilhelmstraße entlasten.
Mit der Überbauung von Gleisen erfinde man nichts Neues, belegte er mit Bildern ähnlicher Konzepte. "Nicht nur Stuttgart oder andere Großstädte können das, sondern auch wir in Balingen", ist er überzeugt. Zudem sollten die Kosten durch die Verwendung von Textilbeton mit Edelstahlarmierungen überschaubar bleiben und langfristig Rostschäden vermieden werden.
Baumeister schilderte den gewählten Bürgervertretern die Möglichkeiten seines Vorschlags in leuchtenden Farben und betonte zugleich, dass ihnen, den Räten, bei seinem Vorschlag alle Freiheiten der (Um-)Gestaltung offen blieben – beispielsweise was Größen, Optik, Zugänge oder Überbauung betrifft. Trotzdem war die Resonanz aus dem Gremium zwar wohlwollend, aber abwartend.
Werner Jessen (Freie Wähler) stimmte zu, die topografische Lage sei tatsächlich ideal. Der die Stadt teilende Bahneinschnitt könnte so sinnvoll zweitgenutzt werden. Und weitere innerstädtische Parkplätze wären gut.
Jedoch erinnerte er daran, dass der mögliche Baugrund nicht der Stadt, sondern der Deutschen Bahn gehört. Es sei unklar, ob diese die Fläche zum Nulltarif bereitstellen würde, und man müsste das Unternehmen als Partner einbeziehen.
Erwin Feucht (Grüne) ordnete Baumeisters Idee immerhin in den Zusammenhang des Architektenwettbewerbs zur "Bahnhofsareal – Stadteingang Nord" ein: Möglicherweise sei der Bau eines Parkdecks am "Lindle" eine Option, um im Bereich des Bahnhofs zusätzliches Gewerbe anzusiedeln.
