Das Balinger Barockensemble mit Friedrich Dold, Elfriede Dold und Hubert Weinundbrot Foto: Meinert Foto: Schwarzwälder-Bote

Klassik: Balinger Barockensemble konzertiert in Medarduskirche / Sachkundiges über Werke und Komponisten

Von Thomas Meinert

Seit 45 Jahren musiziert das "Balinger Barockensemble" mit Elfriede und Friedrich Dold (Querflöte, Blockflöte, Cembalo) und Hubert Weinundbrot (Fagott). Mit der Medarduskirche in Ostdorf ist das Trio in besonderer Weise verbunden.

Balingen-Ostdorf. Das Ehepaar Dold lebt in Ostdorf. Im April 2007 begann mit dem Balinger Barockensemble die Reihe der Medardus-Konzerte, die nach 44 Veranstaltungen fester Bestandteil im Kulturleben der Stadt Balingen geworden ist. Wer das Balinger Barockensemble kennt, weiß, dass dort musikalische Kostbarkeiten auf hohem Niveau präsentiert werden.

Neben der Musik der Zeitgenossen Johann Sebastian Bachs präsentierte das Trio am Sonntag auch Werke der Wiener Klassik, jüdische Folklore des 1981 verstorbenen Komponisten Mieczyslaw Kolinski und zeigte mit einer Zugabe von Scott Joplin, dass es auch einen Ragtime stilgerecht darbieten kann. Den Konzert-Auftakt bildete eine Sonate des italienischen Komponisten Pietro Antonio Locatelli für Querflöte und Basso Continuo, bei dem die Basslinie des Cembalos durch das Fagott mitgespielt wurde.

Im nächsten Werk, einer Sonate für Fagott und Cembalo von Johann Ernst Galliard, präsentierte Hubert Weinundbrot sein Instrument in cantabler Spielweise, die sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe durch einen ausgewogenen Klang und virtuose Geläufigkeit überzeugte. Mit einem Capriccio und einer Polonaise von Friedrich Kuhlau für Soloflöte zeigte Elfriede Dold eine gelungene Symbiose aus Fingerfertigkeit und Ausdruck.

Als geniale Literaturauswahl erwies sich die "Sonata E-Dur" für Cembalo, die mit ihren fanfarenhaften Bläsermotiven von Friedrich Dold am Cembalo temperamentvoll und zugleich virtuos präsentiert wurde. Mit dem "Duo F-Dur für Querflöte und Fagott" von Leonhard von Call und einem Medley jüdischer Folklore für Sopran- und Altblockflöte folgten zwei reine Bläserstücke. Nachdem Querflöte und Fagott durch exaktes Zusammenspiel in Tempo, Phrasierung und Dynamik überzeugten, bewies anschließend Friedrich Dold eindrucksvoll, dass er nicht nur ein Meister der Tasteninstrumente ist, sondern auch die Alt-Blockflöte beherrscht. Mit der "Sonate h-moll" für Querflöte, Cembalo und Fagott von Johann Quantz schloss sich der Kreis zum barocken Konzertbeginn.

Friedrich Dold moderierte mit Sachkenntnis und gab interessante Informationen über Werke und Komponisten. Die Zuhörer dankten dem Trio mit andächtiger Aufmerksamkeit und anhaltendem Beifall, der von den Musikern dankbar entgegengenommen und mit einer Zugabe belohnt wurde.