Die Bau der Wohnblocks im Hintergrund geht voran, der des AOK-Gesundheitszentrums hängt von Boden-Sondierungen ab. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote

Grabungen: Auch bei AOK-Gebäude tätig

Balingen (det). Seit vielen Monaten sind Mitarbeiter des Landesdenkmalamts am Mühltorplatz zugange und der Geschichte des Mühlen- und Gerberviertels auf der Spur. Anfang nächster Woche beginnen Untersuchungen bei der AOK.

Dort soll ein Gesundheitszentrum gebaut werden. Doch die Interessen des Landesdenkmalamts haben Vorrang. Nachdem in der Vergangenheit Gegenstände aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus – also aus der Latene- oder Eisenzeit – und aus dem frühen Mittelalter gefunden worden waren, ist dieser Bereich ein "Kulturdenkmal", wie Matthias Kreuzinger, Pressesprecher des Stuttgarter Regierungspräsidiums, erläutert. Daher würden nun so genannte Bagger-Sondagen vorgenommen, um zu untersuchen, ob Relikte dieser Zeit im Erdreich vorhanden sind.

Das bedeute, dass nach einem bestimmten Raster in geringer Tiefe gegraben werde. Wird etwas gefunden, werde entschieden, ob es sich lohne weiterzugraben, so Kreuzinger weiter. Das könne dann auch den Baubeginn verzögern. Sei dies nicht der Fall, würden die Funde dokumentiert und der Standort für eine Bebauung freigegeben. Das Landesdenkmal stehe auf jeden Fall "in engem Kontakt" mit dem Bauherren.

Ende Juli beenden die Mitarbeiter des Landesdenkmalamt ihre Tätigkeit am Mühltorplatz. "Das ist verbindlich vereinbart", so der Pressesprecher. Es werde überlegt, ob zum Ende der Arbeiten bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt wird, was entdeckt wurde.