Ende Oktober soll der neue Kreisverkehr am Hinteren Kirchplatz für den Verkehr freigegeben werden. Foto: Maier

Am Hinteren Kirchplatz ist Endspurt für den neuen Kreisel. Adlerstraße wird Teil der Fußgängerzone.

Balingen - Die derzeit größte – und spürbarste – innerstädtische Baustelle neigt sich dem Ende zu. Ende Oktober soll der neue Kreisverkehr am Hinteren Kirchplatz für den Verkehr freigegeben werden. Damit verbunden sind auch einige Neuerungen in der Verkehrsführung.

Dass die Baustelle und die damit verbundene Sperrung der Wilhelmstraße, eine der wichtigsten innerstädtischen Trassen, nun doch deutlich länger gedauert hat als ursprünglich gedacht, nimmt Tiefbauamtsleiter Eduard Köhler nicht allzu schwer. Allein das Ergebnis zähle. Und Köhler ist sich sicher: Der neue Kreisverkehr werde eine prima Sache, nicht nur, weil er baulich "hervorragend ausgeführt" sein werde.

Statt an Ampeln zu warten, geht es am Hinteren Kirchplatz, an der Stadtbücherei sowie am CityCenter künftig rund – und das auf einer besonderen Oberfläche: Die Fahrbahn ist aus Beton gefertigt. Wegen dieser Ausführung sind große Teile des Kreisverkehrs derzeit auch unter Plastikplanen versteckt: damit sie sauber aushärten können. Die Betonbauweise verspricht im Vergleich zur Asphaltausführung eine deutlich längere Lebensdauer, ist indes auch mit höheren Kosten verbunden.

Genau diese Ausführung ist zum Teil für die rund vierwöchige Verzögerung des Projekts verantwortlich. Die einzelnen Straßenelemente müssen nach und nach gegossen werden; in einem Fall gab’s indes Probleme in der Lieferkette, so dass der bereits verarbeitete Beton schon versteift war, ehe der Nachschub kam. Die Folge: Das gesamte Element musste herausgerissen und neu angegangen werden. In Verzug ist das Projekt zudem, weil die vorbereitenden Arbeiten – die Neuverlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen – aufwändiger waren und damit länger gedauert haben als gedacht. Insgesamt aber, sagt Eduard Köhler, habe baulich bisher alles prima geklappt.

Wie wohl alle Balinger, so freut sich auch Köhler auf den Abschluss der Arbeiten. Die Sperrung der Wilhelmstraße sei seit Juni "deutlich zu spüren" gewesen; auf den anderen innerstädtischen Straßen – etwa der Neuen und der Friedrichstraße – sei es regelmäßig zu Staus gekommen.

Adlerstraße wird Teil der Fußgängerzone

Diese führten insbesondere an Markttagen in der Balinger City fast zu einem Verkehrskollaps. Durch den Kreisel, so Köhler, werde der Verkehrsfluss an dieser Stelle und damit auch spürbar in der Innenstadt gleichmäßiger und damit besser. Und auch Fußgänger hätten es künftig einfacher, die Wilhelmstraße zu queren.

Derweil bringt der neue Kreisverkehr weitere Änderungen mit sich. Die wichtigste: Mit Abschluss der Bauarbeiten bleibt die Adlerstraße ab der Oberen Kirchstraße für Autos gesperrt; von dort aus ist künftig keine Zufahrt mehr zur Wilhelmstraße möglich. Die Adlerstraße wird, wie auf der gegenüberliegenden Seite des Kirchplatzes, zu einer Fußgängerzone. Einzige Ausnahme: Rettungsfahrzeuge sowie, in begrenztem Umfang, der Lieferverkehr für die Geschäfte, die dereinst in den Neubau an der Ecke zur Wilhelmstraße gegenüber dem CityCenter einziehen werden. Diese dürfen künftig quasi durch den Fußgängerbereich fahren – und über die neue Bushaltestelle, die derzeit im Zusammenhang mit den Straßenbauarbeiten direkt an der Wilhelmstraße ebenfalls neu angelegt wird, einbiegen.

Der Neubau dieses großen Geschäfts- und Wohnhauses ist indes nicht das einzige Projekt, das an dieser Stelle in nächster Zeit ansteht: Im kommenden Jahr wird auch der Hintere Kirchplatz neu hergerichtet. Der gesamte Bereich bleibt also, was er in den vergangenen Monaten bereits war: eine große Baustelle.