Gesundheit: Hoher Krankenstand im Kreis

Zollernalbkreis. Der Zollernalbkreis hat mit 3,6 Prozent den zweithöchsten Krankenstand in Baden-Württemberg. Das heißt, dass an jedem Tag 36 von 1000 Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Das geht aus dem DAK-Gesundheitsreport für das laufende Jahr hervor. Die krankheitsbedingten Ausfalltage liegen deutlich über dem Landesdurchschnitt. Eine Sonderanalyse belegt eine starke Zunahme von Schlafstörungen.

Jeder vierte Ausfalltag wurde von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie beispielsweise Rückenleiden verursacht. Die Fehltage stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent an und liegen deutlich über dem Landesdurchschnitt. Psychische Erkrankungen wie Depressionen landeten auf dem zweiten Platz. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Ausfalltage um sechs Prozent zurück, liegen aber trotzdem noch über dem Landesdurchschnitt. Einen Rückgang gab es dagegen mit zwölf Prozent bei den Atemwegserkrankungen wie Erkältungskrankheiten oder Bronchitis.

Knapp 80 Prozent der Erwerbstätigen berichten von Schlafproblemen, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 66 Prozent an. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar verdoppelt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 97 Prozent auf jetzt 3,65 Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit versuche allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und gehe nicht zum Arzt, so die DAK. Lediglich 3,6 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent.

Die Kasse werfe dabei auch einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren, sagt Gerhard Riede von der DAK Gesundheit. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeite, steigere sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend seien in diesem Zusammenhang wichtige Risikofaktoren. Zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung seien ebenfalls schädlich. "Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen", weiß Riede. Eine Schlaf-Beratung biete die DAK ihren Versicherten per Hotline an: 040/3 25 32 58 05.

Der höchste Krankenstand in Baden-Württemberg wurde mit je 3,7 Prozent im Main-Tauber-Kreis, im Ostalbkreis sowie im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Rastatt verzeichnet, der niedrigste mit 2,7 Prozent in der Landeshauptstadt Stuttgart.