Informieren, beraten, ausprobieren: Noch bis Samstag kommen bei der Bildungsmesse "Visionen" Unternehmen und künftige Auszubildende miteinander in Kontakt. Foto: Müller

100 Firmen und Hochschulen präsentieren sich bei "Visionen" und sichern ihren Azubi-Nachwuchs.

Balingen - Bereits zum neunten Mal liefert die Bildungsmesse "Visionen - Wege nach dem Schulabschluss" künftigen Absolventen von Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien Hilfestellung bei der Berufswahl.

Bei der großen Auswahl an Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten fällt es Jugendlichen zunehmend schwer, den richtigen Beruf zu finden. Rund 100 Aussteller aus Industrie, Wirtschaft, Tourismus und dem sozialen Bereich präsentieren deshalb seit gestern in der "volksbankmesse" ihre Unternehmen.

Organisatorin Silke Schwenk von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Zollernalbkreis freut sich, dass die Messe auch in diesem Jahr auf Anklang stößt: "Wir wollen, dass sich die Schüler über diese Entscheidung fürs Leben Gedanken machen und gut informiert sind", sagt die Wirtschaftsförderin. Daher würden gezielt die Schulen im Kreis eingeladen.

Bei der Messe profitieren nicht nur die Jugendlichen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, sich zu präsentieren und passende Nachwuchskräfte zu finden. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre verbuchen die Firmen eine große Anzahl an Bewerbungen aus Kontakten, die bei der Bildungsmesse geknüpft wurden.

Die meisten teilnehmenden Firmen sind im Zollernalbkreis ansässig und sichern sich vor Ort ihren Nachwuchs. Neben vielen Unternehmen, die jedes Jahr auf der Messe vertreten sind, gibt es auch einige neue Aussteller, die zu einer Rekordbeteiligung in diesem Jahr beitragen.

Bei der Präsentation ihrer Arbeit haben sich die Firmen ordentlich ins Zeug gelegt: Beispielsweise konnten am Stand der Bäckerinnung die Besucher sich selbst im Brezelformen versuchen, beim Forstbetrieb Albstadt bestand die Möglichkeit, unter Aufsicht selbst ein Stück Holz zu bearbeitenn; die Firma Bizerba führte einen Bewerbungsmappencheck durch, und das Weiterbildungsunternehmen BBQ gab Knigge-Crash-Kurse für einen perfekten Auftritt beim Bewerbungsgespräch.

Die Schüler haben im persönlichen Gespräch die Möglichkeit, sich an den Ständen über verschiedene Berufsfelder zu informieren. Azubis berichteten aus erster Hand über ihre Erfahrungen.

Während einige der künftigen Schulabgänger bezüglich ihrer beruflichen Zukunft noch unentschlossen sind, haben andere einen genauen Plan.

Der 16-jährige Marcel beispielsweise informierte sich vorab, welche Firmen seinen Traumberuf Elektroniker anbieten, und suchte gezielt das Gespräch mit den Mitarbeitern am Stand. Vanessa macht in einem Jahr ihren Abschluss an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule und sieht ihre Zukunft eher im sozialen Bereich. "Ich möchte hier meine Richtung, meinen Traumberuf finden und denke gerade über ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Roten Kreuz nach", meint die 15-Jährige.

Angela von der Schillerschule hat ein Praktikum beim Zollernalb-Klinikum an Land gezogen. Der Waldorfschüler Jonathan weiß eigentlich schon, was er machen will, doch ist er aufgrund der großen Auswahl auf der Messe nachdenklich geworden: "Hier ist so viel Auswahl, und lernt viele Berufe von einer ganz anderen Seite kennen, da überdenkt man schon einiges."

Neben den Ständen wurde auch ein spannendes und informatives Rahmenprogramm geboten: Den ganzen Tag über wurden Vorträge über die Chancen und Möglichkeiten nach der Schule gehalten.

Heute referiert Markus Lehmann von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen mehrmals zur Vielfalt der Studienmöglichkeiten. Bei Podiumsgesprächen mit Azubis und Studierenden konnten die Schüler gezielt Fragen stellen. Das Atelier Türke richtete eine Ausstellerlounge ein, bei der auch die Firmen untereinander Kontakte knüpfen und pflegen können. Während gestern die Haupt- und Realschulen eingeladen waren, sind heute vor allem Gymnasiasten vor Ort, die sich auch über Studienmöglichkeiten an den Hochschulen in Baden-Württemberg informieren können. Noch bis einschließlich Samstag können sich junge Erwachsene über Wege nach dem Schulabschluss informieren.