Der Balinger Bahnhof bleibt Thema im Gemeinderat. Foto: Maier

Balinger Bahnhof bleibt Thema. Offene Fragen sollen mit Eigentümer Seifert geklärt werden.

Balingen - Vor dem Planen sollen Gespräche geführt werden: Der Balinger Bahnhof bleibt Thema.

"Ich habe eine dringende Bitte", sagte Alexander Maute am Dienstagabend im Balinger Gemeinderat in der Diskussion um die Zukunft des Bahnhofsareals, "einen großen Wunsch": "Klären Sie", sagte Maute in Richtung Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Baudezernent Michael Wagner, "bitte alle offenen Fragen mit dem Bahnhofseigentümer". Den Namen Peter Seifert nannte Maute nicht, allen im Gremium war klar, wer gemeint war. Ebenso ist allen im Gemeinderat klar, dass es bis zu einer Lösung der Frage, wie der Bahnhofsvorplatz gestaltet werden soll, noch einige Hürden in der ohnehin nicht einfachen Beziehung zwischen Stadtverwaltung und Seifert gibt.

Mittlerweile ist es bald fünf Jahre her, seitdem Seifert der Stadt die so prominente wie für die weitere Entwicklung des Areals entscheidende Immobilie quasi vor der Nase weggeschnappt hat – samt dem Vorplatz, dessen gestalterische Zukunft derzeit verhandelt wird. Dass Seifert sich den Bahnhof sichern konnte, bezeichnen Beobachter der Balinger Kommunalpolitik als klares Versagen der Stadtverwaltung: Das hätte, heißt es, niemals passieren dürfen – auch wenn viele Seifert zugestehen, dass er das Gebäude prächtig weiterentwickelt.

Nun aber geht um den Vorplatz: Diesen will die Stadt bis zur Gartenschau aufhübschen. Ein neuer Belag, Bäume, mehr für Fußgänger gedacht als für Autos. Ein schöner Stadteingang. Kein Problem, könnte man meinen: Daran sollte doch auch Seifert ein großes Interesse haben. Er hatte die Ergebnisse des Wettbewerbs zum Bahnhofsareal im April ausdrücklich gutgeheißen. Klar: Schließlich nutzt ein schicker Platz ebenso seinem Gebäude, dieses wird dadurch buchstäblich aufgewertet. Im Zusammenhang insbesondere mit Seiferts Hotel-Plänen könnte es indes doch noch zu Problemen kommen.

Baurechtlich muss Seifert für den geplanten Hotelbetrieb Stellplätze nachweisen, acht Stück. Könnte er, Stand jetzt, wohl auf dem Vorplatz – da dieser aber kein Parkplatz werden soll, müsste er sie ablösen. 9200 Euro pro Platz. Happig. Die Frage ist zudem, wohin die baurechtlich ebenso vorgeschriebenen und genehmigten Parkplätze des Cafés La Gare kommen sollen.

Die Stellplatz-Frage ist mittlerweile Gegenstand von Gesprächen zwischen Peter Seifert und der Stadtverwaltung. Man nähere sich an, heißt es. Ebenso, dass der Bahnhofs- und Vorplatzeigentümer zu Zugeständnissen bereit sein müsse, er nicht auf Maximalforderungen beharren könne: dass die Stadt den Vorplatz auf ihre Kosten und auch zu Seiferts Gunsten aufwändig und für viel Geld gestaltet, und Seifert Ersatz für die deswegen wegfallenden Stellplätze erhält. Uwe Jetter, Seiferts Grünen-Fraktionskollege, sagte am Dienstag im Gemeinderat, wie Maute, auch er hoffe auf eine gütliche Einigung. Und ergänzte: "Ohne viel Krieg."