Wolfgang Opferkuch, Michael Wagner, Tobias Haist, Roland Seefried, Ingo Christein, Gudrun Gaiser und Siegfried Günter (von links) in einer Tempo-30-Zone in Baiersbronn. Foto: Braun

Bezirksbeirat hofft auf Verständnis der Baiersbronner Bürger. Noch keine Geschwindigkeitskontrollen.

Baiersbronn - Die bereits aufgestellten Schilder zeigen es an: Ab sofort gilt auf fast allen Straßen in Baiersbronn Tempo 30. Nur auf wenigen Straßen darf noch mit 50 Studenkilometern gefahren werden.

Beim Pressetermin teilte der Leiter des Ordnungsamts, Roland Seefried, mit, dass derzeit die Tempo-30-Zonen ausgewiesen werden. Damit wird dem Beschluss des Verkehrsbeirats vom Juli Folge geleistet.

"Es ist ein Novum, dass wir nun so viele Straßen als Tempo-30-Zonen ausweisen", betonte Seefried. Noch in den 90er-Jahren hätte man nur durch bauliche Maßnahmen diese Tempobeschränkung begründen können. Nun haben sich die Richtlinien geändert und in fast allen Kommunen würde die Höchstgeschwindigkeit bei 30 Stundenkilometern liegen.

Der Bezirksbeirat Baiersbronn hatte sich in der März-Sitzung für die Ausweisung vieler neuer Straßen als Tempo-30-Zonen ausgesprochen, und dies bei der Verkehrsbehörde beantragt. "In den vergangenen Jahren sind vermehrt Anträge auf Einführung weiterer Tempo-30-Zonen eingegangen, und jeweils im Einzelfall vom Verkehrsbeirat abgelehnt worden. Maßgeblich war stets ein Beschluss des Bezirksbeirats aus den 1990er-Jahren, der besagte, dass – außer den bis dahin bestehenden Tempo-30-Zonen im Mutterort – keine weiteren Tempo-30-Zonen mehr ausgewiesen werden", erklärte Seefried die bisherige Regelung.

Vom Bezirksbeirat wurde nun in einer Voruntersuchung festgestellt, dass derzeit bei 21 Straßenabschnitten im Mutterort keine Tempo-30-Zone ausgewiesen ist. "Nachdem sich das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung und auch von den Verkehrsteilnehmern wesentlich gewandelt hat, fanden wir es an der Zeit, diese Lücke in Baiersbronn zu schließen", so Ingo Christein, der Vorsitzende des Bezirksbeirats in Baiersbronn. Viele Bürger würden mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Kinder fordern, ebenso weniger Lärm und damit mehr Lebensqualität an den Straßen. "Viele Beschwerden und Anträge haben den Druck verstärkt und unser Gremium hat reagiert."

Sicher seien sich die Verantwortlichen auch bewusst, dass vielen Bürgern diese Beschränkungen nicht passen. Die Zustimmung des Verkehrsbeirats habe die Entscheidung jedoch bestärkt. Wer jetzt denke, der Gemeindevollzugsbedienstete Michael Wagner lauere bereits in den neu ausgewiesenen Zonen mit den Geschwindigkeitskontrollen, habe sich getäuscht, betonte Roland Seefried. "Wir werden den Bürgern selbstverständlich eine gewisse Eingewöhnungszeit gewähren und vor den ersten Messungen auch nochmals eine Pressemitteilung herausgeben", so Michael Wagner.

Sicherheit auf der Straße

Zunächst sollen alle Schilder aufgestellt und zusätzliche Straßenmarkierungen aufgebracht werden. "Diese Markierungen werden wir zeitnah vornehmen", so Wolfgang Opferkuch, Leiter des Bauhofs. "Eine Ausnahme vom Tempo 30 ist der Bereich im Neumühleweg von der B 462 bis zur Lochbrücke. Dort gilt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und Engstellen das Tempo 20", teilte Roland Seefried mit.

Durch die häufigen Messungen kann Michael Wagner bereits ein positives Fazit für einige Straßen ziehen. Hier sei die Beanstandungsquote deutlich zurückgegangen. Auch in den neuen Tempo-30-Zonen hofft er auf wenig Verkehrssünder und das Verständnis der Bevölkerung. Schließlich gehe es um die Sicherheit im Straßenverkehr.

Seite 2: Neue Tempo-30-Zonen

Oberdorfstraße (Pappelweg bis Rundblick), Panoramaweg (soweit nicht bereits Tempo-30-Zone), Hirschkopfweg, Beethovenstraße, Mozartstraße, Haydnstraße, An der Staig, Am Steinberg, Oberer Weg, Falkenstraße (Falken- bis Haydnstraße), Kannenweg, Pappelweg, Stöckerweg, Bergerweg/Bergerwiesen, Finkenstraße (ab Oberdorfstraße)