Für die Baustelle auf der Bundesstraße 462 steht Ende August eine Vollsperrung an. Foto: Braun

In Baiersbronn gibt es "heißen" Bausommer. Auf Autofahrer kommen Umwege zu. Erhebliche Beeinträchtigungen.

Von Monika Braun

Baiersbronn. Auf einige Umwege müssen sich Verkehrsteilnehmer im Sommer in Baiersbronn einstellen. Es wird gebaut – und deshalb gibt es auch Vollsperrungen.

Eine Fülle von Straßensperrungen kündigte Ordnungsamtsleiter Roland Seefried in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Baiersbronn an. "Ich bin nur der Überbringer der schlechten Nachrichten", sagte Seefried und sprach von erheblichen Beeinträchtigungen, an denen aber kein Weg vorbeiführe.

Eine Vollsperrung der Landesstraße 362 zwischen der Abfahrt von der Bundesstraße 294 und Igelsberg wird es in der Zeit vom 10. bis 22. August geben. Grund sind Belagsarbeiten. Die Umleitung erfolgt über Besenfeld und die Kreisstraße 4774 nach Schorrental und Erzgrube. Ebenfalls eine Vollsperrung ist auf der Landesstraße 350 im oberen Bereich vom 10. bis 29. August geplant, die Umleitung erfolgt über die Bundesstraße 294 Freudenstadt ins Murgtal. Die weiteren Arbeiten dort werden mit einer Ampelregelung ausgeführt und dauern voraussichtlich bis Mitte Oktober.

Bereits seit Anfang April ist im Bereich des ehemaligen Gasthofs Ochsens in Klosterreichenbach wegen Umbau- und Renovierungsarbeiten die Landesstraße 409 halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird über eine Ampel geregelt. Nun wurde eine erneute Verlängerung bis 15. Juli vom Eigentümer beantragt. "Wir haben dem Landratsamt mitgeteilt, dass diese halbseitige Sperrung spätestens bis zu diesem Zeitpunkt beendet sein muss, um nicht mit weiteren Sperrungen und Umleitungen zu kollidieren", so Seefried.

Der geplanten Vollsperrung aufgrund der Fahrbahndeckenerneuerung auf der Bundesstraße 500 habe die Gemeinde Baiersbronn auch aufgrund der Vielzahl an Sperrungen mit Blick auf touristische Aspekte widersprochen, teilte Seefried mit. Die Arbeiten sollen nun voraussichtlich im April/Mai 2016 möglichst außerhalb der Sommerferien erfolgen.

Die Vollsperrung der Bundesstraße 462 wegen notwendiger Felssicherungsarbeiten in der Zeit vom 31. August bis zum 11. September wurde mit den beiden direkt betroffenen Hotels bereits abgestimmt. Es bestehe nur eine großräumige Umleitungsmöglichkeit über Raumünzach und die Bundesstraße 500. Eine zeitliche Verlegung komme aufgrund der derzeitigen Baustelle und des Baufortschritts nicht in Frage. "Die Einschränkungen sind vor allem für Handwerksbetriebe, Rettungsdienste und viele Berufstätige nicht zu vermeiden, die Verbindung per S-Bahn oder Rad ist jedoch immer gegeben", sagte See-fried. "Ich bitte hier dringend, einen gemeinsamen Vororttermin anzusetzen, auch mit der Bevölkerung. Damit klar ist, wie in dieser Zeit Hilfeleistungen funktionieren", forderte Erwin Zepf (CDU), der die Kurzfristigkeit des Termins bedauerte. In Bezug auf die laufende Baustelle an der Bundesstraße 462 betonte Gemeinderätin Christine Günter (FWV), dass die Arbeiten bis Weihnachten fertiggestellt sein müssten, eine erneute Winterbaustelle sei undenkbar. "Ich konnte nicht glauben, was straßenbautechnisch so alles passiert, doch die Ferienzeit ist für uns als Tourismusgemeinde für solche Maßnahmen sehr schlecht", so Bürgermeister Michael Ruf. Tourismusdirektor Patrick Schreib habe dies aus touristischer Sicht als unmöglich bezeichnet. Schon in den vergangenen Jahren hätten Großbaustellen in den Ferien auf einer der Zufahrtsstraßen nach Baiersbronn für Behinderungen gesorgt. "Ich habe daher den Behörden zu verstehen gegeben, dass dies nicht immer grundsätzlich in den Ferien geschehen sollte, zumindest müssen die Maßnahmen mit einem größeren zeitlichen Vorlauf bekannt gemacht werden", erklärte Ruf.

Gemeinderat Gerhard Gaiser (SPD) rief dazu auf, die Maßnahmen positiv zu sehen. "Werden diese Bauarbeiten nicht gemacht, ist es auch nicht recht." Immerhin habe man fast das ganze Jahr Ferien, passen würde es nie.

"Es geht nur in den Ferien, da brauchen wir nicht zu jammern, wir haben ja auch den Schulbusverkehr", so Erwin Zepf, der lediglich die Kurzfristigkeit bemängelte.