Nach wie vor leben in Rumänien viele Menschen in sehr ärmlichen Verhältnissen. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand auf dem Land oder in der Stadt wohnt. Die Helfer wollen etwas Freude in die Häuser der häufig trostlosen Straßenzüge bringen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Am Neujahrsmorgen geht es mit zwei Fahrzeugen auf die Reise Richtung Comanesti im Osten Rumäniens

Baiersbronn. Die Baiersbronner Gruppe "Christen helfen in Rumänien" ist derzeit bei den letzten Vorbereitungen für den bevorstehenden Hilfstransport. Ziel ist die Stadt Comanesti im Osten Rumäniens.Die Verbindung zu dieser Stadt entstand vor sieben Jahren, als die Baiersbronner Gruppe nach einem schweren Hochwasser Hilfe brachte. Bürgermeister Viorel Miron und der damalige Polizeichef führten die Mitfahrer damals in mehrere Häuser in der Stadt und den teilweise abgelegenen Teilorten und machten sie auf die große Armut der Menschen aufmerksam, die seitdem von der Gruppe immer wieder besucht und unterstützt wurden.

Der armen Bevölkerung wird diesmal vor allem mit Lebensmitteln geholfen. Viele der Menschen in dieser strukturschwachen Gegend sind arbeitslos und können vom geringen Geld, das ihnen zur Verfügung steht, kaum leben. Bis fixe Kosten wie Strom, Heizung, Wasser oder Miete gezahlt sind, bleibt für Lebensmittel häufig nichts mehr übrig. Die Lebensmittelpreise sind inzwischen ähnlich hoch wie in Deutschland. Dagegen liegen die Löhne der einfachen Bevölkerung in der Regel unter 200 Euro im Monat, Renten noch weit darunter.

Nahrungsmittel fürdie bedürftigstenMenschen der Stadt

Am Mittwoch war ein rumänischer Freund der Baiersbronner Gruppe wieder mit seinem Lastwagen in Baiersbronn, um die günstig erworbenen Lebensmittel und weitere Hilfsgüter abzuholen und nach Rumänien zu transportieren. Vor Ort werden von den Geldspenden weitere Grundnahrungsmittel gekauft und an die bedürftigsten Menschen der Stadt verteilt.

Sechs ehrenamtliche Helfer werden sich am Neujahrsmorgen mit zwei Fahrzeugen auf den Weg nach Comanesti machen, wo der Transport schon sehnlich erwartet wird.

2000 Kilometer einfach – das bedeutet für die Helfer zwei Tage Fahrt, hin und zurück. Etwa in einer Woche wollen sie zurück sein. Das Team, das am Sonntag aufbricht, ist bunt gemischt – von der Kindergartenleiterin über den Bauingenieur bis zum Lastwagenfahrer.

In Rumänien sind die Helfer in einer Pension untergebracht. "Sie machen das alles auf eigene Rechnung und zahlen Unterkunft und Verpflegung selbst", erklärt Friedhold Günter, der zum Organisationsteam der Gruppe gehört. So werde gewährleistet, dass die Spendengelder auch voll ihrem Zweck zufließen.

Friedhold Günter fährt zwar selbst diesmal nicht mit nach Rumänien, war aber schon sieben Mal mit dabei. So weiß er genau, was es für die Helfer bedeutet, sich auf den Weg zu machen. "Wenn sie zurückkommen sind sie erledigt und in der Regel glücklich", sagt er. Denn strahlende Gesichter von Menschen zu sehen, die in bitterster Armut leben, das erfülle einen mit Freude. Natürlich erschüttere einen die Armut, doch sei es schön zu sehen, dass man die Not ein klein wenig lindern könne.