Krönender Abschluss beim Preisträgerkonzert im Königlichen Kurtheater war der Auftritt der diesjährigen Schumann-Preisträgerin Claudia Peter aus Althengstett. Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Preisträgerkonzert im Königlichen Kurtheater kommt an

Von Bernd Helbig

Bad Wildbad. 180 Preisträger gab es beim Regionalwettbewerb "Jugend musiziert". 26 von ihnen qualifizierten sich auf Landesebene und fahren jetzt zum Bundeswettbewerb nach Kassel.

Vor vollen Rängen präsentierten sich am Sonntag einige von ihnen im Königlichen Kurtheater Bad Wildbad. Der Vorsitzende des Förderkreises Kurtheater, Thomas Käppler, sagte, dass er sich ganz besonders über die Zusammenarbeit mit den Jugendmusikschulen freue. Er könne sich gut vorstellen, dass die Preisträgerkonzerte im Kurtheater zur Dauereinrichtung würden.

Der Vorsitzende der Musikschulen Nordschwarzwald, Moritz von Woellwarth, verwies auf 217 öffentliche Musikschulen in Baden-Württemberg, die sich mit etwa 8700 Lehrkräften der außerschulischen musikalischen Bildung von 268 000 Schülern widmen. Damit sei Baden-Württemberg das Bundesland mit der größten Musikschuldichte in Deutschland. Dass sich aus dieser Breite auch stetig eine Spitze heraus entwickle, sei Strategie. Denn die jungen Solisten seien auch Botschafter der Musikschulen.

Die Konzertgäste erlebten einen Querschnitt unterschiedlicher Musikgenres und Stilrichtungen, vom Barock bis zur Moderne. Einen mitreißenden Auftakt präsentierte das Duo Nick Gengenbach (Saxofon) und Luca Gengenbach, (Klavier) von der Musikschule Neuenbürg mit der orientalisch anmutenden "Suite Hellénique" von Pedro Iturralde, der die beiden noch den rasanten "The Devil‘s Rag" von Jean Matitia folgen ließen.

"Zauber der Nacht" und "Stop and go" sind zwei Popsongs, die Mira Hofmann geschrieben hat. Die Sängerin wurde von Ela Prechal am Klavier begleitet. Beide kommen von der Musikschule Nagold. Hinreißend schön harmonierten Querflöte und Klavier in Johann Sebastian Bachs Sonate in h-Moll, deren ersten Satz Saskia Frey und Kevin Dilper von der Musikschule Freudenstadt interpretierten.

Romantisches Rondo

Herausragend war der Auftritt des Ensembles Philippe Tsouli (Sopran), Helen Buck (Blockflöte), Tobias Rink (Cembalo) und Johannes Rink (Violoncello) von der Musikschule Calw. Sie brachten Tänze aus dem 14. Jahrhundert und das melancholische Lied des englischen Komponisten John Dowland, "Can she excuse my wrongs" zu Gehör.

Das Gitarrenduo Moritz Diener und Martin Wieczorek von der Musikschule Altensteig gefiel mit einem romantischen Rondo von Ferdinando Carulli.

Mit zwei Sätzen aus der Flötensonate in G-Moll, von Johann Sebastian Bach unternahmen Rebecca Sixt (Querflöte) und Emilia Juraschek, (Klavier) einen weiteren Ausflug in die Barockmusik.

Krönender Abschluss des Konzerts war der Auftritt der 13-jährigen Claudia Peter aus Althengstett von der Musikschule Calw. Sie hat dieses Jahr beim 24. Schumann-Wettbewerb in Zwickau einen ersten Platz belegt. Sie faszinierte das Publikum mit Robert Schumanns "Faschingsschwank aus Wien", dem sie noch einen Sonatensatz von Wolfgang Amadeus Mozart und die Etüde in cis-Moll von Frédéric Chopin folgen ließ. Dafür gabs eine Menge Applaus. Geschäftsführer Dieter Haag vom Verein zur Förderung der musischen Jugendbildung in der Region Nordschwarzwald, ObenAuf, griff Käpplers Anregung weiterer Preisträgerkonzerte im Kurtheater auf und meinte: "Vielleicht machen wir wirklich ein Tradition daraus, das wäre eine schöne Sache."