Ljubica Lovnicki freut sich über ihren Gelenkersatz im Sprunggelenk. Ihr Landsmann Vladimir Crnic operierte sie. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Medizin: Kroatin wird nach vielen Schmerzen operiert

Lächelnd sitzt Ljubica Lovnicki in ihrem Bett. Die 36-jährige Kroatin hat gerade eine Operation am Sprunggelenk im rechten Fuß hinter sich. 17 Jahre lang laborierte sie an dieser Verletzung, die sie einst bei einer Schulabschlussreise erlitten hatte.

Bad Wildbad. Lovnicki hat sich seinerzeit in Dubrovnik das Sprunggelenk ausgerenkt. Das Gelenk ist wieder hineingesprungen, aber nicht so, wie es sein sollte. Das System aus Bändern, Kapseln und Muskeln war weiter instabil. Sie hatte stets Schmerzen, die immer schlimmer wurden. 2007 ließ Lovnicki eine Gelenkspiegelung vornehmen. Am Sprunggelenk wurden zwei kleine Schnitte vorgenommen. Die Ärzte führten eine Kamera sowie eine Schere beziehungsweise eine Fräse ein und behandelten die Verletzung. Ohne Erfolg: Die Gelenkpartien rieben weiter aufeinander, was zu einem erhöhten Verschleiß führte. Es schlossen sich Behandlungen in renommierten Rehabilitationseinrichtungen an. Eine Besserung gab es auch weiterhin nicht.

Dann las Ljubica Lovnicki im August des vergangenen Jahres in der Gesundheitsbeilage einer Tageszeitung einen Artikel über den Chefarzt der Sana-Klinik für Endoprothetik und Gelenkchirurgie in Bad Wildbad, Vladimir Crnic. Dabei ging es um kroatische Ärzte im Ausland. Crnic schrieb in diesem Bericht über seine Schwerpunkte Gelenkoperationen in Hüfte, Knie und Sprunggelenk.

Im Oktober 2015 kam Lovnicki nach Bad Wildbad und ließ sich untersuchen sowie beraten. Nach einer Bedenkzeit entschied sie sich für das Einsetzen eines Gelenkersatzes.

Geld für Eingriff gesammelt

Der Haken an der Sache: Die Krankenkasse von Ljubica Lovnicki bezahlt solche Operationen nicht. Und leisten konnte sie sich einen solchen Eingriff auch nicht. Daraufhin hat vor allem ihre Freundin Vesna Skaler alles daran gesetzt, um über Spenden in Lovnickis Heimatstadt Cakovec und in Zagreb Spenden zu sammeln. In Zagreb lebt die dreifache Mutter Ljubica Lovnicki derzeit. Im Mai dieses Jahres lief die Spendenaktion. Auch die Sana-Kliniken kamen der Patientin finanziell entgegen.

Am Mittwoch der vergangenen Woche reiste Lovnicki mit Fahrer und Freundin aus Kroatien an. Bereits am nächsten Tag wurde sie operiert. Schon an diesem Wochenende wird sie wieder in ihre Heimat zurückgefahren. Auch diese Fahrten muss sie selbst bezahlen. "Ich bin zufrieden und glücklich" sagt sie. Die dreifache Mutter und Köchin kann das Bein schon zunehmend belasten.

Ihr Landsmann Vladimir Crnic hat seit zehn Jahren Erfahrung mit solchen Eingriffen. Vor einem Jahr wurde er Nachfolger von Stefan Sell als Chefarzt der Sana-Klinik für Endoprothetik und Gelenkchirurgie in Bad Wildbad. Zuvor war er in demselben Krankenhaus zwischen 2005 und 2015 Leitender Oberarzt. Der 51-jährige Mediziner wurde 1965 in der kroatischen Hafenstadt Rijeka geboren und kam 1970 als Sohn von Gastarbeitern mit seinen Eltern nach Mannheim. Dort ging er zur Schule. Crnic studierte in Mainz und Heidelberg Medizin.

Seine Facharztausbildung zum Orthopäden absolvierte Crnic in Mannheim, Bad Schönborn, in einem kleinen Ort in der Nähe des englischen Birmingham sowie im sächsischen Oschatz. Ab 2001 war Crnic Oberarzt in der Orthopädischen Klinik in Markgröningen, bevor er nach Bad Wildbad kam.