Die Ortsdurchfahrt des Bad Wildbader Stadtteils Aichelberg ist die letzte nicht ausgebaute innerörtliche Kreisstraße im Landkreis. Foto: Stadt Bad Wildbad Foto: Schwarzwälder-Bote

Straßenbau: Ortsdurchfahrt Aichelberg wird im kommenden Jahr saniert / Gehweg kostet 400 000 Euro

Nach jahrelangem Ringen gelang diese Woche in Calw der Durchbruch. Der Verwaltungsausschuss des Kreistages habe beschlossen, die Sanierung der Ortsdurchfahrt im Bad Wildbader Stadtteil Aichelberg anzugehen, teilt Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack mit.

Bad Wildbad-Aichelberg (boom). Bereits im März sei der Gehweg in das Kommunale Förderprogramm Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur aufgenommen worden. "Damit ist die Maßnahme finanziert", freut sich Mack. Nachdem die Finanzierung stehe, werde nun die Detailplanung an die neue Situation angepasst, außerdem müssten Grundstücksverhandlungen geführt werden. "Unser Ziel ist, im nächsten Jahr mit den Arbeiten zu beginnen", sagte der Bürgermeister auf Anfrage unserer Zeitung.

Schon seit Jahren hätte sich der Kreistag dafür eingesetzt, dass diese Straße endlich saniert werden kann. Schließlich sei die Ortsdurchfahrt in Aichelberg die letzte nicht ausgebaute innerörtliche Kreisstraße im Landkreis. Man habe immer wieder gehofft, Mittel aus dem Straßenbauprogramm des Landes zu bekommen. Leider sei der mehrfach gestellte Antrag aber mehrfach abgelehnt worden. Die Verkehrsmengen seien zu gering, zu viele Anträge auf Straßensanierungen im Land lägen vor, so die regelmäßige Aussage der Landesbehörden.

Dabei gehe es bei der geplanten Maßnahme aber nicht nur um die Straße, sondern aus Sicherheitsgründen auch um die Anlegung eines Gehwegs. Für diese circa 400 000 Euro teure Maßnahme zeichne die Stadt verantwortlich. Außerdem müssten die Kanal- und Wasserleitungen ausgetauscht und eine neue Straßenbeleuchtung installiert werden, so Mack weiter. Für den Gehwegebau seien ebenfalls Zuschussmittel beantragt – und mehrfach abgelehnt – worden.

Treffen mit Verkehrsminister

Der Landtagsabgeordnete Thomas Blenke habe sich immer wieder für die Bezuschussung beider Projekte eingesetzt und in vielen Gesprächen mit dem Regierungspräsidium für das Projekt geworben. Im Herbst des vergangenen Jahres veranlasste Blenke dann nach Aussage von Mack ein Treffen mit Verkehrsminister Winfried Hermann, um "nochmals auf höchster politischer Ebene seinen Einfluss geltend zu machen". Landrat Helmut Riegger und Mack nahmen an diesem Termin in Stuttgart teil. Das Ergebnis sei gewesen, dass am Ende der Gehweg in das Förderprogramm "Kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur" aufgenommen werden konnte. Somit sei die erste Hürde genommen worden.

Da die Straße an sich aber weiterhin außen vor blieb, mussten Alternativen gesucht werden. So sei die Idee entstanden, die bestehende Straße durch den Landkreis zu sanieren und mit einem neuen Gehweg durch die Stadt zu ergänzen.

"Ich bin Landrat Riegger sehr dankbar, dass er sich für diese pragmatische Lösung eingesetzt hat", so Mack. Diesem Vorschlag der Kreisverwaltung ist der Ausschuss am Montag einstimmig gefolgt. Laut Sitzungsvorlage muss ein vollständig neuer Straßenaufbau mit einer Höhe von 60 Zentimetern hergestellt werden. Die Planung der Straßensanierung solle in Verbindung mit dem Gehwegausbau der Stadt erfolgen. Die Gesamtmaßnahme wird durch die Stadt abgewickelt. Die Gesamtkosten allein für den Straßenbau der 1220 Meter langen Straße betragen einschließlich Planung und Bauleitung 900 000 Euro. Stadt und Landkreis wollen nun umgehend in die Detailplanung einsteigen. "Nach jahrelangem Ringen können wir jetzt endlich loslegen", freut sich der Bad Wildbader Bürgermeister.