Heike Eichbauer, Ilse Dieterle und Beate Munzig (von links) erzählten den Schülern von ihrer Erasmus-Reise. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Lehrerinnen der Karl-Georg-Haldenwang-Schule bringen viele Erkenntnisse aus Spanien mit

Bad Teinach-Zavelstein (sst). Zum Wochenstart in der Karl-Georg-Haldenwang-Schule (KGHS) schmolz "Torrón" auf der Zunge der Kinder und Jugendlichen. Der weiße Nugat aus Spanien war ein Mitbringsel der Lehrerinnen von ihrer Erasmus-Reise nach Katalonien.

Im Zuge des europäischen Schulaustausches, der die Lernmobilität zwischen den Ländern fördern soll, waren Schulleiterin Ilse Dieterle, Beate Munzig und Heike Eichbauer Gast in der Schule "Can Rigol" in El Prat, nahe Barcelona. Über Skype und E-Mail besteht bereits Kontakt zwischen den Schülern. "Dabei lernen sie, sich in Englisch zu verständigen", berichtet Schulleiterin Ilse Dieterle.

Vor- und Nachteile halten sich die Waage

Ihre Eindrücke vor Ort vermittelten die Pädagoginnen in diesen Tagen den Schülern. Demnach sind beide Bildungseinrichtungen für geistig behinderte Mädchen und Jungen ähnlich strukturiert. "In manchen Bereichen sind die Spanier weiter als wir, in anderen sind wir fortschrittlicher", sagt die Schulleiterin.

So hätten die Schüler in Spanien den Vorzug, dass beispielsweise der Reittherapeut mit den Tieren auf das Schulgelände komme.

Auf diese Weise kämen dort mehr Teilnehmer in den Genuss, auf das Pferd zu steigen, während die KGHS außerhalb der Schule Möglichkeiten wahrnehme und deshalb logistisch eingeschränkt sei, um das Reiten zu pflegen. Indes verbuche die Schule in Bad Teinach-Zavelstein deutlichen Vorsprung beim Wohntraining, das konkret durchgeführt werde. "In der spanischen Schule beschränkt sich das auf einen Raum mit Bett, an dem die Schüler lernen, dieses frisch zu beziehen", resümierte Dieterle.

Gespannt lauschten die Schüler den Erzählungen zu den kulturellen Gegebenheiten. Denn die Lehrerinnen erlebten bei ihrem Aufenthalt den St.-Georgs-Feiertag, der dem Schutzpatron von Katalonien gewidmet ist. Mit Rosen und Büchern erinnert er jährlich an die Geschichte des Ritters, der einen Drachen tötete, um eine Prinzessin zu retten.

Zudem erfuhren die Schüler von den künstlerisch gestalteten Hähnen in der Stadt. Fantasievolle Kunstwerke huldigen das Tier mit blauen Füßen, für das die Region bekannt ist.

Die Fußballfreunde unter den Jugendlichen erkannten natürlich sofort den Fan-Schal des FC Barcelona, den die Pädagoginnen mitgebracht hatten. Zusammen mit einer kleinen Landesflagge ziert er nun die Ecke in der KGHS, die an den europäischen Austausch erinnert.

Nachdem im vergangenen Jahr Polen das Thema war, folgt im Herbst Rumänien, ehe Vertreter der Partnerschulen im März 2017 nach Bad Teinach-Zavelstein kommen.