Deutschlands beste Hotelkauffrau Dorothee Colan (rechts) wurde von Elisabeth Berlin ausgebildet. Foto: Stocker

Ehrung: Dorothee Colan von Auszeichnung überrascht / Mehrfache Premiere im Hause Berlin

Bad Teinach-Zavelstein - Im Hotel KroneLamm in Zavelstein arbeitet Deutschlands beste Hotelkauffrau. Von der Einladung zu dieser Auszeichnung war nicht nur Dorothee Colan selbst überrascht: Für Familie Berlin ist es ebenfalls eine Premiere.

"Das erlebt man nicht sehr oft. Dass Familienministerin Manuela Schwesig die Festrede hielt, ist eine Anerkennung der Leistung der jungen Leute", meinte Hotelinhaber Rolf Berlin. Colan war unter den Top-Azubis, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK im Berliner Maritim Hotel würdigte. Zuvor hatten die Preisträger ihre individuellen Ausbildungen in 219 verschiedenen Berufsbildern mit herausragenden Bestleistungen abgeschlossen. "Es ist die glänzende Spitze von mehr als 300 000 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer ablegten", unterstrich DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Bedeutung.

Ruth Moschner moderiert Verleihung

Und so schritt unter Moderation von Ruth Moschner auch Dorothee Colan die Treppe zur Bühne hinunter, während der Chef des Ausbildungsbetriebes im Publikum das Geschehen verfolgte. Schon die Ausbildung an sich war eine Premiere. Denn, so Elisabeth Berlin, eigentlich werde in dem Vier-Sterne-Superior-Hotel der Beruf Hotelkauffrau gar nicht ausgebildet, sondern Hotelfachfrau. "Es war aber wie ein Sechser im Lotto als sie sich mit ihren Vorkenntnissen bewarb und es menschlich passte", schwärmt die Empfangsleiterin der Hoteldirektion. Colan wurde sogar ohne das übliche Praktikum eingestellt.

Da die aus Gärtringen stammende junge Frau sich mit einem abgeschlossenen Magisterstudium in den Fächern Rhetorik und Englisch sowie ersten Berufserfahrungen in der Werbung und Gastronomie bewarb, konnte sie die Ausbildungszeit verkürzen. "Ich habe noch keinen Tag bereut, der Beruf ist interessant und macht Spaß", sagt die frisch gebackene Hotelkauffrau, zumal sie den direkten Kontakt mit Menschen schätzt. In ihrem Aufgabenbereich an der Rezeption mit Check-in, Reservierung, Reklamationsmanagement, Betreuung von Gästen und Bewertungsportal im Internet könne sie außerdem bereits Erlerntes einbringen und immer wieder auch die Werbung mitgestalten. Schon von klein auf habe sie die Kommunikation erlebt. "Im Modegeschäft meiner Mutter stand mein Laufstall und mit den ersten Worten habe ich wohl schon verkaufen gelernt", erzählte Colan schmunzelnd.

Die Welt anschauen bevor sie sesshaft wird

Zudem wollte sie ihre Ausbildung einfach für sich selbst gut machen und war deshalb von der Einladung zur Besten-Ehrung genauso überrascht wie Elisabeth Berlin. Für die Hoteldirektorin war es die dritte Auszubildende, der sie das Rüstzeug vermittelte. "Wir sind sehr stolz auf dieses schöne Ergebnis", sagte sie, zumal Dorothee Colan dem Haus erhalten bleibt. Zumindest für die kommenden Monate. "Mittelfristig möchte ich aber wieder in einem Ort arbeiten, in dem es eine Ampel gibt. Ich brauche den Trubel einer Stadt und würde gerne auch den Betrieb eines größeren Hotels kennenlernen", erläuterte die 31-Jährige ihre Zukunftsvisionen, in denen sie sich die Welt anschauen möchte, bevor sie entscheidet, wo sie sesshaft wird.