Adeel Hmad (links) aus Pakistan und Anas Alzokane aus Syrien schneiden Blumen aus Kunststoffplatten. Mit diesen wird für die Gartenschau 2017 geworben. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Gartenschau: Asylbewerber schaffen Werbeträger für das Großereignis in der Kurstadt / Abwechslung

Von Dietmar Glaser

Asylsuchende in Bad Herrenalb helfen mit bei der Vorbereitung der Gartenschau 2017. Für ein Leitsystem schneiden sie aus Kunststoffplatten 1000 kleeblattförmige Blumen aus.

Bad Herrenalb. Diese werden dann von Kindern an Schulen und Kindergärten bemalt. Auf Stahlstäbe aufgespießt sind sie Werbeträger für die Gartenschau. Sie werden an alle Landkreisgemeinden verteilt und an den Straßen in Richtung Bad Herrenalb aufgestellt.

"Schön, dass Sie sich beteiligen", begrüßte Bürgermeister Norbert Mai die Helfer aus Syrien, Serbien, Pakistan, Albanien und dem Irak. Sie versammelten sich gestern Vormittag im Gartenschauhaus. 22 haben sich spontan und freiwillig gemeldet. Sie arbeiten abwechselnd in zwei Gruppen an je zwei Vormittagen in der Woche. Es sind nur einige Stunden, weil sie die übrige Zeit Deutschkurse besuchen.

Zusätzliche Kontakte zu den Bürgern

Als Lohn gibt es ein Euro und fünf Cent pro Stunde. Es ist aber weniger das Geld, das sie anspornt. Es ist vielmehr die willkommene Abwechslung. Durch die anwesenden Betreuer des Projekts haben sie außerdem zusätzliche Kontakte zu Bad Herrenalber Bürgern. Junge Asylsuchende bekommen so eine erste Vorstellung vom Berufsleben.

Nach einer kurzen Einweisung von Tim Rohrer, Mitarbeiter im Team der Gartenschau, wird schnell deutlich: Die Arbeit geht den Helfern leicht von der Hand. Mit dem Cutter schneiden sie zunächst die Platten in Quadrate. Dann werden mithilfe einer Schablone die Umrisse übertragen. Zuletzt schneiden sie mit einer Universalschere die Blumen aus. Ibrahim Khan macht mit, ohne viele Worte zu verlieren. In Pakistan hat er Obst und Gemüse verkauft, erzählt er auf Englisch, in das er schon einige deutsche Worte streut.

Anas Alzokane aus Syrien und Adeel Hmad aus Pakistan haben sich zu einem Team zusammengeschlossen. "Das ist eine schöne Stadt und alle Menschen hier haben ein gutes Herz", sagt Alzokane. Er ist ungefähr ein Jahr in Deutschland und kam nach Bad Herrenalb, um hier bei seiner Tante zu leben. Auch einige Frauen sind im Raum. Die meisten sind aber in ihrer Unterkunft im ehemaligen Gasthaus "Linde" und kümmern sich um ihre Kinder.

Fünf Wochen sind für das Projekt vorgesehen. Vielleicht ergeben sich bis dahin noch andere Arbeitsmöglichkeiten für die Flüchtlinge in Bad Herrenalb. Zum Beispiel bietet ein Betrieb ein Schnupperpraktikum an.