Künftig nur noch Grundschule: die Falkensteinschule im Dobeltal. Foto: Gegenheimer

Sinkende Schülerzahlen lassen keine Wahl. Rektorin Patricia Fischer von Anfang an auf Transparenz bedacht.

Bad Herrenalb - Rektorin Patricia Fischer verabschiedete die letzten Hauptschulabsolventen der Falkensteinschule. Die Jahrgänge darunter waren zu Schuljahresbeginn auf Werkrealschulen nach Calmbach, Conweiler oder Ettlingen gewechselt.

Ab Herbst ist die Falkensteinschule nur noch Grundschule. Rückblick: 1980 zog die damalige Hauptschule aus Platzgründen ins Dobeltal. Und davor "...hat es eigentlich immer schon die Volksschule gegeben. Genau gesagt sogar mehrere, im Kloster, im Gaistal und in den Ortsteilen", weiß die langjährige Schulsekretärin Gerda Weiß. Seit 2010 wurde die Schule zur Werkrealschule, motivierte Hauptschüler konnten in Calmbach die zehnte Klasse anhängen.

Auch gesetzliche Vorgaben zu beachten

Sinkende Schülerzahlen in Verbindung mit gesetzlichen Regelungen haben jetzt keine andere Möglichkeit mehr gelassen, als die Hauptschule aufzulösen. Dabei hatte Rektorin Fischer seit ihrem Amtsantritt 2013 alle Kräfte mobilisiert, die Bildungseinrichtung für Schüler attraktiv zu machen. Damals gab es bereits – nach früherer langjähriger Zweizügigkeit – Kombiklassen, und das obere Stockwerk des Gebäudes stand leer. Der Antrag für eine Gemeinschaftsschule scheiterte. Zum Schuljahr 2014/15 konnte nach Umbauarbeiten die Grundschule aus dem Klosterareal mit im Dobeltal einziehen, Grund- und Werkrealschule kamen unter ein Dach. Doch schon da, so Fischer, zeichnete sich für die Schüler ab Klasse 5 die Veränderung ab.

"Wir waren von Beginn an auf Transparenz bedacht", beschreibt Fischer, "ich habe Eltern bei der Schüleraufnahme für die Werkrealschule offen gesagt, dass ihre Kinder möglicherweise nicht mehr im Dobeltal ihren Abschluss werden machen können."

Dass vier Lehrkräfte 2016 altershalber ausschieden, hatte ein Gutes: "So mussten keine Kollegen versetzt werden. Wir werden im neuen Schuljahr 2017/18 mit dem bestehenden Kollegium von 16 Lehrkräften, darunter manche mit halbem Deputat und die kirchlichen Kräfte, weiterarbeiten."

Schulleiterin Fischer wäre nicht sie selbst, würde sie nun in Mutlosigkeit versinken. Zuversichtlich geht sie das neue Schuljahr und seine Herausforderungen an: "Wir bekommen wieder zwei erste Klassen, sind in allen vier Stufen stabil zweizügig. Hinzu kommt die Vorbereitungsklasse für Flüchtlingskinder." Leerstehende Räume gibt es nicht. Das frei werdende Klassenzimmer wird künftig als Lernatelier für Freiarbeiten genutzt. Das Schulprofil mit Begabungsförderung soll erhalten bleiben. Auch die Hochbegabtenförderung wird als Außenstelle der Hector-Kinderakademie weiter an der Falkensteinschule angeboten. "Vielleicht war einfach meine Zeit zu kurz, um darstellen zu können, welche Chancen eine Werkrealschule in der heutigen Gesellschaft und Schullandschaft bieten kann. Und wenn einmal auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf Wiedereröffnung besteht – dann klemmen wir uns dahinter", sagt Fischer.