Tierschutzverein VS: Vorsitzende Dagmar Weinrich hat älteres Haus in Öfingen im Blick / Aufruf gestartet

Von Markus Reutter

Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen überlegt derzeit, in Öfingen eine Auffangstation für Katzen, Nager und auch zwei bis drei Hunde einzurichten. Eine Immobilie ist bereits in der engeren Wahl.

Bad Dürrheim. Das ältere Haus im Bereich der Ortsmitte stehe "offensichtlich" leer und sei sofort beziehbar, freut sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Dagmar Weinrich. Schon seit zwei Jahren überlege sich der Verein, eine solche Auffangstation zu gründen. Der Bedarf sei groß. Allein die Vorsitzende beherbergt nach eigenen Angaben übers Jahr hinweg rund 120 Katzen bei sich zu Hause. "Nicht alle auf einen Schlag", schmunzelt sie. Die Tiere blieben nur so lange bei ihr, bis sie weitervermittelt würden.

Eigentlich war der Verein nach einer Auffangstation im Bereich Schwenningen oder umgebenden Stadtteilen wie Mühlhausen oder Weigheim auf der Suche. Aber geeignete Angebote seien nicht zu stemmen gewesen. Für 70 000 Euro hingegen schreibe das Immobilienbüro das rund 500 Quadratmeter große Grundstück mit Haus, Scheune und Garagen in Öfingen aus. Ein Betrag, den der Tierschutzverein VS über Beiträge und Spenden in den vergangenen Jahren angesammelt habe. Es stünden außerdem noch 50 000 Euro zur Verfügung, um das alte Gebäude mit den fünfeinhalb Zimmern entsprechend den Bedürfnissen des Vereins umzubauen, so Weinrich. Ursprünglich sei die Immobilie für 95 000 Euro ausgeschrieben gewesen, aber für diesen Preis sei offenbar kein Käufer gefunden worden.

Dagmar Weinrich kann sich vorstellen, dass eine solche Auffangstation in Öfingens Mitte nicht nur auf Gegenliebe stößt. Um Konflikte zu vermeiden, soll die Zahl der aufgenommenen Hunde auf zwei bis drei begrenzt werden, also ähnlich des Hundeaufkommens sein, wie es auch in einem Privathaushalt vorkommen könnte. Während die Hunde im Gebäude untergebracht und drei Mal täglich mit ihnen Gassi gegangenen werden müsste, sei für die Katzen neben der Unterbringung im Haus auch die Schaffung eines Außengeheges vorgesehen.

Doch bevor die Pläne angegangen werden, möchte Weinrich erst abklären, ob sich genügend ehrenamtliche Helfer für die Betreuung der Tiere finden. Ein Aufruf über die Facebook-Seite des Tierschutzvereins seit Montag stimmt positiv. Allein in der ersten halben Stunde hätten sich zwei Dutzend Interessenten gemeldet. Weinrich möchte noch ein paar Tage zuwarten und dann auswerten, wie konkret die Hilfsangebote sind. Wenn sich genügend Rückhalt finde, möchte die Vorsitzende mit dem Immobilienmakler einen Termin ausmachen und sich das Gebäude in Öfingen auch von innen anschauen. Nachdem das Vorhaben noch in der Schwebe sei, könne kein konkreter Zeitplan zur Umsetzung genannt werden. Die Hoffnung bestehe aber, die Auffangstation bis zum Jahresende in Betrieb nehmen zu können.