Wieder ein Schmuckstück: Im ehemaligen Pförtnerhaus des Hauses Hohenbaden zieht nun die Verwaltung der Luisenklinik ein. Foto: Reutter

Erweiterung steht kurz vor Fertigstellung. Verwaltung zieht Anfang Februar ins ehemalige Pförtnerhaus um.

Bad Dürrheim - "Schneller konnte es kaum gehen", freut sich der Vorstandsvorsitzende der Luisenklinik, Sven Wahl, über den zügigen Baufortschritt bei der Erweiterung der Klinik auf dem benachbarten Areal des Hauses Hohenbaden. Demnächst können die Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden.

Über Jahre hinweg plagten die Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen Platzprobleme. Als "Provisorium" waren daher etliche Container auf der Wiese vor dem Hauptgebäude aufgestellt worden, in denen Patienten behandelt wurden.

Die Erweiterung auf dem Areal Hohenbaden, dort wurden zwei ehemalige Gebäude saniert und auch zusätzliche Räume geschaffen, ermöglicht es laut Wahl, auf neun der 15 Container künftig zu verzichten. Die restlichen sechs würden aber nach wie vor gebraucht.

Auf dem Areal Hohenbaden hatte die Luisenklinik bereits Ende 2013 rund 7000 Quadratmeter gekauft. In Abstimmung mit dem Denkmalamt begann dann im Sommer vergangenen Jahres die Sanierung des ehemaligen Pförtner- und des Ärztehauses. Die Arbeiten im Pförtnerhaus stehen kurz vor dem Abschluss, meint Wahl. Dort soll dann voraussichtlich Anfang Februar die Verwaltung einziehen, unter anderem auch Wahl sein Büro haben.

Das frühere Ärztehaus hingegen werde künftig als Krankenhausschule Schwarzwald-Baar genutzt. Der Unterricht beginnt laut Wahl vermutlich am 23. Februar. Bislang waren die Klassenräume auf drei Gebäude der Luisenklinik verteilt. Künftig sollen sie im ehemaligen Ärztehaus zusammengefasst werden. Dort stehen nicht nur acht Klassenräume zur Verfügung, sondern auch ein Rektorat für Schulleiter Martin Feldweg, ein Sekretariat sowie ein Lehrerzimmer, beschreibt Wahl die Vorteile der neuen Lösung. Rund 60 Schüler, vor allem junge Patienten der Luisenklinik, aber auch gesunde Begleitkinder von Erwachsenen, die in der Klinik behandelt werden, würden in der Schule unterrichtet.

Bei der Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude wurde alte Bausubstanz wieder instand gesetzt und teilweise erneuert. Weitgehend neu seien beispielsweise die wärmegedämmten Dächer, bei denen lediglich noch ein paar alte Balken weiter verwendet werden konnten, erklärt Wahl. Bei der Vergabe der Arbeiten sei darauf geachtet worden, vor allem regionale Handwerker einzusetzen.

Außenanlagen werden erst hergestellt, wenn Sicherheit besteht

Nun hofft der Vorstandsvorsitzende, dass der Bebauungsplan Luisenklinik-Hohenbaden bald rechtskräftig wird, nachdem es beim bisherigen Verfahren zu Verzögerungen gekommen sei. Erst wenn hier Rechtssicherheit bestehe, könnten auch die Außenanlagen hergestellt werden. Denn erst der Plan lege fest, ob ein bislang verdohlt laufendes Bächlein dort wieder offengelegt werde. Dessen Verlauf werde bei der Gestaltung der Außenanlage berücksichtigt.

Die Bauarbeiten am Ärzte- und Pförtnerhaus seien ohne größere Überraschungen verlaufen, freut sich Wahl. Berücksichtigt werden musste allerdings, dass die bisher ans Haus Hohenbaden angeschlossene Versorgung mit Strom und Wasser neu ausgerichtet und mit der Luisenklinik verbunden werden musste.

Wasserführende Schichten auf dem Areal sorgen vor allem bei der Erstellung des zweigeschossigen Parkdecks für besondere Vorkehrungen im Tiefbau. Schließlich wird das Parkdeck ein Stück weit ins Erdreich eingelassen, damit das Bauwerk die malerische Kulisse möglichst wenig beeinträchtigt, informiert Wahl. Sobald es die Witterung zulasse, werde mit den Arbeiten hierfür begonnen. Mit einer Fertigstellung der neuen Parkmöglichkeiten rechnet Wahl zum Jahresende. Dann sollen dort 120 Fahrzeuge Platz finden und damit die Luisenstraße entlastet werden. Bislang reihen sich dort etliche Fahrzeuge von Patienten und Mitarbeitern aneinander.

Die Luisenklinik beschäftigt am Standort in Bad Dürrheim rund 270 Mitarbeiter, davon etliche in Teilzeit, erklärt Wahl. Zusammen mit den weiteren Standorten der Luisenklinik in Stuttgart und Radolfzell erhöhe sich die Zahl der Mitarbeiter auf 340.

Mit der jetzigen Erweiterung in Bad Dürrheim ist möglicherweise noch nicht das Ende erreicht. So weist Wahl auf Potenzial auf dem zugekauften Gelände hin, wo noch ein weiteres Gebäude errichtet werden könnte.