Thomas Bareiß Foto: Felix Kästle/dpa

Thomas Bareiß schreibt in einem Brief, dass er sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurückziehen wird. Er schreibt von einer Auszeit in Israel.

Thomas Bareiß ist CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen und verkehrspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion. Aktuell ist es aber ruhig um den gebürtigen Albstädter geworden.

In einem Brief, der uns vorliegt, erklärt Bareiß die Gründe für seinen gegenwärtigen Rückzug aus der Öffentlichkeit. Bareiß nimmt sich aktuell eine Auszeit.

„Wir erleben eine Zeit, die in der noch jungen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu den schwersten zählt und die uns alle betrifft und betroffen macht. Dabei ist es besonders wichtig, zu wissen, wo man steht, was einem wichtig ist und wohin man gehen will“, heißt es am Anfang seines Schreibens.

Bareiß: bin an den Grenzen meiner Belastbarkeit

Deshalb habe er die letzten Wochen genutzt, um zurückzublicken, Bilanz zu ziehen und innezuhalten. „So wurde mir bewusst, dass die vergangenen Jahre Spuren hinterlassen haben. Vergangenheit ist eben nie vergangen und bleibt anwesend.“

Weiter schreibt er: „Vor allem die uns alle Kraft kostende Zeit der Corona-Pandemie und meine intensive sowie herausfordernde Tätigkeit als Staatssekretär im Wirtschafts- und Energieministerium im letzten CDU-geführten Kabinett haben mich an die Grenzen meiner physischen Belastbarkeit gebracht.“

Dazu schreibt er von heftigen Anfeindungen. „Das hat mich und meine Familie verwundet und hat tiefe Narben hinterlassen. Ich konnte mir bis dahin nicht vorstellen, dass man in einem solchen Ausmaß zum Ziel der Verachtung, des Hasses und der Geringschätzung werden kann.“

Auszeit für innere Einkehr

Dankbar ist er in seinem Schreiben besonders für den Rückhalt, den er in dieser Zeit in seiner Heimat erfahren hat. Nun sei es für ihn Zeit, „innezuhalten und Kraft zu schöpfen, um mich mit Leidenschaft und ganzer Energie wieder meiner politischen Arbeit für unseren Wahlkreis und unsere Heimat einsetzen zu können“.

Gemeinsam mit seiner Frau Anna hat er laut dem Schreiben beschlossen, eine Auszeit für die innere Einkehr zu nehmen. „Ich bin überzeugt davon, dass dies am besten gelingen wird, wenn ich an einem Ort der Stille, fernab der lärmenden Hektik des Alltags, nachdenke und zur Ruhe komme.“

Ausgewählt für seine Auszeit hat er die Dormitio Abtei in Jerusalem. Das Benediktinerkloster auf dem Zionsberg in der Altstadt von Jerusalem wurde vor mehr als 100 Jahren von den Beuroner Mönchen gegründet.

Sechs bis acht Wochen geplant

„Wie die meisten von Euch wissen, verbindet mich mit der Erzabtei St. Martin zu Beuron und den Benediktinern auch durch meinen Vorsitz des Vereins der Freunde des Klosters seit vielen Jahren eine enge und freundschaftliche Verbindung“, schreibt Bareiß.

„Ich bin mir sicher, an diesem ganz besonderen Ort des Glaubens wieder die nötige Klarheit und Kraft für meine Aufgaben zu finden.“ Für seine Auszeit hat sich Bareiß sechs bis acht Wochen vorgenommen.

„Ab Ende Februar werde ich mit neuer Kraft, viel Energie, großer Motivation und bereichernden Gedanken und Erfahrungen meine Arbeit im Dienste unseres Wahlkreises und unserer Heimat weiterführen.“