Meine Suppe ess’ ich nicht? Von wegen. Wo die Umgebung einladend und ansprechend eingerichtet ist, greifen Schüler von selbst zum Löffel. So soll es auch in Althengstett werden. Foto: Archiv

Gemeinderat gibt Architekten Signal. Schülerspeisung und Sportereignisse passen unter einen Hut.

Althengstett - Restaurant oder Mensa? Das ist hier nicht mehr die Frage. Im Althengstetter Gemeinderat ist man sich fraktionsübergreifend der besonders günstigen Gelegenheit bewusst, die sich im Rahmen der umfassenden Sanierungsmaßnahmen am Gerhard-Schanz-Sportzentum in Sachen Mensa bietet. Und gewillt, diese Gelegenheit auch zu nutzen.

Hierzu wurde bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend einstimmig der Beschluss gefasst, dass die Drei Architekten GmbH aus Stuttgart die Planungen zur Realisierung einer Mensa innerhalb des bestehenden Gebäudes weiter vertiefen soll.

Keiner zeigt sich verschlossen

Dass Althengstett eher bald als in ferner Zukunft Räumlichkeiten schaffen muss, in denen zur Mittagszeit Schüler zentral verpflegt werden können, dieser Tatsache gegenüber zeigte sich kein Mitglied des Gremiums verschlossen. Klarheit und grundlegende Einigkeit darüber, auf welche Weise die Umsetzung am besten zu erfolgen hat, herrschen auf diesem Gebiet aber erst seit Mittwoch.

Im Sportzentrum weiter einen Restaurantbetrieb unterzubringen, kann sich die Gemeinde, so weh es manchem tun mag, diesen Umstand anzuerkennen, schlicht und ergreifend nicht mehr leisten. Dies mahnte nicht nur Lothar Kante (SPD) an. Bürgermeister Clemens Götz zeigte sich zufrieden und erleichtert darüber, dass sich trotz der Emotionalität dieses Themas allgemein die Einsicht durchgesetzt hatte, dass eine Mensa so haushaltsfreundlich wie möglich gebaut werden müsse.

Die Einrichtung eines permanenten Essensbereichs für Schüler im Zuge der ohnehin anstehenden Sanierungsmaßnahmen stelle, so äußerten sich Gemeinderatsmitglieder mehrerer Fraktionen, die für die Gemeinde weit und breit günstigste Möglichkeit dar, diejenige Verpflegungsmöglichkeit einzurichten, nach der der Ganztagesbetrieb am Schulzentrum verlangt.

"Das ist ganz klar die Lösung mit dem höchsten Mehrwert", drückte es Gemeinderat Thomas Schmidt (Freie Wähler) aus. Gerade den Sporttreibenden war der sich abzeichnende Wegfall von Restaurant und Sauna sauer aufgestoßen. Doch die Realität gebiete hier Besonnenheit, es seien andere Kosten zu stemmen, gab Schmidt zu bedenken. Trotzdem stellen die ersten Entwürfe des Stuttgarter Architekturbüros auch für Sportler und Vereine eigentlich nur einen Grund zur Freude dar.

Als entscheidenden Vorteil der angedachten Mensa-Lösung hob Architekt Harald Konsek hervor, dass man, im Falle kleinerer Sportveranstaltungen oder Vereinszusammenkünfte auf den Mensabereich selbst nicht zurückgreifen müsste, ihn im Falle größerer Sportveranstaltungen – wie beispielsweise eines Handballturniers – sehr wohl aber jederzeit hinnehmen könnte. Durch die Verlegung der Toiletten ins Untergeschoss könnten im Eingangsbereich ohne weiteres 100 Schüler untergebracht und dabei noch der Tageslichteinfall günstig ausgenutzt werden. Und: Kantine muss nicht hässlich sein. Die "Drei Architekten" haben bereits neun ansehnliche Mensen in ganz Deutschland entworfen, sind auf diesem Gebiet also durchaus praxiserfahren.

Die Option, im Sportzentrum eine zweizügige Kinderkrippe einzurichten, war schnell verworfen. Auch, weil in diesem Falle die vielen Synergie-Effekte der Mensa-Lösung, die Sportlern und Vereinen zugute kommen, nicht zum Tragen kämen.