Die Bewertungskommision unternahm einen Rundgang durch das Schulgelände und ließ sich unterwegs von Hans Stoll und Lisa Feeß näher informieren. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Pausenhof-Zertifizierung am Gymnasium

Von Manfred Köncke Altensteig. Es grünt und blüht auf dem Campus des Altensteiger Christophorus-Gymnasiums. Besonders jetzt, im Frühsommer. Farne und Gräser sprießen büschelweise aus dem Boden, Wildrosen drängen ans Licht, bunte Blumen recken ihren Kopf in die Höhe, am Ufer der angelegten Teiche krabbeln Käfer, Schmetterlinge flattern durch die Luft und Libellen drehen sich im Kreis. Das Schulgelände als Naturerlebnis und kleines Paradies: Ob die Bewertungskommission das nach ihrem einstündigen Rundgang auch so sieht und sich die Einschätzung positiv auf die Pausenhof-Zertifizierung auswirkt? Darauf waren die beiden Biologielehrer des Christophorus-Gymnasiums, Johannes Jürjens und Kerstin Frey beim Eintreffen der Jury gespannt.

Mit der Aktion des Stuttgarter Landwirtschafts- und Kultusministeriums wird unter anderem das Ziel verfolgt, Schulen bei der Weiterentwicklung ihres Gartengeländes zu unterstützen und eine Einstufung vorzunehmen. Jede teilnehmende Bildungseinrichtung – aktuell sind es landesweit 178 – erhält einen Geld- oder Sachpreis.

Geführt von den Gymnasiasten Hannes Stoll und Lisa Feeß schauten sich die Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe und des Landfrauenverbandes, der Pädagogischen Hochschule und des Landratsamtes Karlsruhe um und bekamen von den beiden Jugendlichen zu hören, dass die Früchte des 20 Jahre alten Apfelbaums am Wegesrand "weit und breit am Besten schmecken", Fünftklässler auf einem kleinen Areal Kartoffeln angepflanzt haben, auf der Bio-Wiese die Artenvielfalt besonders ausgeprägt sei, in den Teichen eine große Zahl Kaulquappen herumzappelten und manchmal Enten zu Besuch kämen. In einem Klassenzimmer stellten die beiden Biolehrer Projekte aus dem Unterricht vor.

Über grob behauene Steine erreichte die Jury auf Schleichwegen die Bio-Baracke – und damit das "Gehirn- und Tätigkeitszentrum der Bio-AG", erklärte dessen Gründer und Leiter Johannes Jürjens mit einem Lächeln. Dort treffen sich am Freitagnachmittag im Schnitt 15 Gymnasiasten, um im Labor zu forschen, Experimente durchzuführen, Datenbanken anzulegen und in freier Natur aktive Landschaftspflege zu betreiben.

Nach dem beschlossenen Abriss der Bio-Baracke will die Stadt Altensteig drei Räume im Haus Plank zur Verfügung stellen.

Der Rundgang endete im Foyer an der Bio-Stellwand, auf der das grüne Schulgelände abgebildet ist und in Zeitungsausschnitten über erfolgreiche Aktionen und Wettbewerbe berichtet wird. An der Stellwand stieß Oberstudiendirektor Hans-Peter Häusser dazu. Er freue sich jeden Tag über das naturnah gestaltete Gartengelände, das "öffentlichkeitswirksam zur Stärkung unseres Schulprofils beiträgt".