Ortsvorsteher Peter Landenberger (vorne links) war der erste Gratulant nach der Wahl von Carmen Feldberger (vorne, Zweite von links) und den neuen Vorstandsmitgliedern im Schwäbischen Albverein Laufen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwäbischer Albverein: Mit der Wahl der neuen Vertrauensfrau ist der Generationswechsel geglückt

Mit frischer Kraft und einer neuen Vorsitzenden startet der Schwäbische Albverein Laufen ins Jahr seines 125. Jubiläums. 40 Mitglieder haben am Samstag Carmen Feldberger einstimmig gewählt.

Albstadt-Laufen. "Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her, und zwar in Person von Carmen Feldberger", sagte Walter Glück, der seit Jahren versucht hatte, sein Amt als Vertrauensmann des Schwäbischen Albvereins Laufen (SAV) weiterzugeben. Zeitweise hatte die Frage im Raum gestanden, ob die Ortsgruppe bestehen bleibt.

Nun der unverhoffte Neustart: Anfang 2016 war die Pflegedienstleiterin Carmen Feldberger, geborene Schlegel, nach Wanderjahren in Ammerbuch, Indien und Burladingen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt und hat sich beim Laufen neu in Laufen, das "Zermatt der Schwäbischen Alb", verliebt, wie sie berichtete. Als sie erfuhr, dass der SAV-Ortsgruppe die Auflösung mangels Führungsnachwuchs drohte, habe sie reagiert, wie wohl viele es getan hätten: "Das geht doch gar nicht! Der Albverein gehört nach Laufen!"

Dass die 51-Jährige ihr Amt mit Tatkraft und frischen Ideen angehen wird, machte sie vor ihrer einstimmigen Wahl bei der außerordentlichen Hauptversammlung – so gut besucht wie lange nicht – in einer dynamischen Rede deutlich und freute sich über die ebenso einstimmige Wahl ihres Stellvertreters Gerhard Dölker, der auch als Wegewart fungiert, des Kassierers Hermann Oehrle, der Kassenprüfer Christina Fritsche und Wolfgang Bitzer sowie der Ausschussmitglieder Marion Schulz, Rosemarie Oehrle, Jörg Conzelmann und Johanna König, mit denen auch jüngere Mitglieder sich einbringen. Ein Schriftführer soll – so hoffen alle – bei der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr gewählt werden.

Walter Glück war erleichtert, dass es weiter geht: Er hatte zuvor an die fast 125-jährige Geschichte der Ortsgruppe erinnert, in der schon einmal in außerordentlicher Versammlung gewählt worden war: 1973 habe Helmut Gonser "nach zähem Ringen" den Vorsitz übernommen. Jüngere hätten freilich wenig Interesse, dem Albverein beizutreten, und dass das auch für die Bevölkerung insgesamt gelte, habe ihn "ganz persönlich geärgert", bekannte Glück: "Wo viele doch hier in dieser schönen Landschaft wohnen, die zu pflegen ist."

Freunde hätten sie gefragt: "Was willst Du denn im Albverein? Du bist doch keine Oma!", berichtete Carmen Feldberger. "Ja wandern!" habe sie geantwortet. Schließlich lasse sich Altbewährtes auch neu präsentieren, und mit neuen Ideen und Angeboten hofft sie, auch Jüngere und Familien für den Albverein zu begeistern. Einen Tipp hat ihr eine Freundin wohl schon mit einer Aussage geliefert: "Wenn sich das Outdoor-Sport oder Trekking nennen würde, hätte ich auch mal hingehört."

"Laufen läuft" soll der Slogan der Ortsgruppe nach dem Neustart sein, verkündete die Vorsitzende, die aber auch der Heimatkunde und dem Entdecken der Natur Raum im Programm geben will. Langfristiges Ziel sei ein Vereinsheim oder -raum, damit die Ortsgruppe spontaner Veranstaltungen anbieten könne. Zu diesem Zweck müsse man Einnahmen generieren. "Der Verein hat’s verdient", betonte Carmen Feldberger.

Ortsvorsteher Peter Landenberger, der die Wahl geleitet und seine ganze Motivationskunst bei der Suche nach Ausschussmitgliedern eingesetzt hatte, freut es, dass es weiter geht: "Das Jubiläum ist gerettet", rief er aus und hofft, "dass auch von der älteren Generation noch einige tatkräftig mithelfen". Tatsächlich erklärten sich einige langjährige Aktive bereit, mit Rat und hie und da auch mit Tat zur Verfügung zu stehen, wenn sie auch kein Amt mehr wollten.

Für alle wichtig ist, dass die Ortsgruppe nicht nur bestehen bleibt, sondern dass mit dem Generationswechsel der Sprung in neue Zeiten gelingt – es sieht danach aus.