Das Gesamtkonzept für die Neugestaltung und Aufwertung umfasst das ganze Kirchen- und Schlossareal samt Kindergarten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche St. Johannes: Der Vorplatz soll künftig ein würdiger sein / Fünf Bauabschnitte

Ein echtes Gemeinschaftswerk wird die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes vor der Pfarrkirche St. Johannes Baptista, die der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat. Damit geht ein Herzenswunsch des Ortschaftsrats in Erfüllung.

Albstadt-Lautlingen. "Farblos, grau, mit provisorisch geflicktem Straßenbelag – die Oberflächensanierung war längst überfällig", kommentierte Marianne Roth (SPD) den Beschlussvorschlag, den die Stadt dem Gemeinderat am Donnerstag vorgelegt hatte und der bei einer Enthaltung durchgängig auf Zustimmung stieß.

Demnach wird für 470 000 Euro – 110 675 Euro davon übernimmt die katholische Kirchengemeinde – der Kirchvorplatz neu gestaltet – als erster Bauabschnitt. Hauptelemente sind die neue Baumstruktur mit Wildbirnen, die Zurücksetzung einer Mauer, um Verweilorte zu schaffen, die Einbindung der Aussegnungshalle in den vergrößerten Platz und ein geschwungener Fußweg, der zum höher gelegenen Parkplatz führt. Der Platz wird etwas angehoben und so der Zugang zum barrierefreien Nebeneingang erleichtert, Treppen und Rampen zurückgebaut.

In einem weiteren Schritt soll später ein Platz der Erinnerung rund um die Stauffenberg-Gedächtniskapelle geschaffen und die Grabstätten derer von Stauffenberg in den Platz integriert werden. Der Standort der alten Kirche – sie war durch ein Erdbeben zerstört und durch die erste Eisenbetonkirche in der Diözese Rottenburg ersetzt worden – wird durch Plattenbänder am "Ort der Geschichte" dargestellt, von dem man über einen stufenlosen Weg in die Grünanlage des alten Friedhofes kommt – Bauabschnitt Nummer drei.

Im vierten Bauabschnitt soll der Verbindungsweg zwischen Schloss und Brunnen barrierefrei gemacht und etwas nach Norden verlagert werden. Außerdem sollen Plattenbänder das Schloss und den Brunnen verbinden, das Gebäude eine "würdige Vorfläche" erhalten, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Ein Konzept für die Beleuchtung krönt das Ganze

Schließlich sollen im fünften Bauabschnitt ein kleiner Platz vor Kindergarten und Schwesternhaus sowie ein neuer, stufenloser Verbindungsweg vom Kindergarten zum Schlossparkplatz geschaffen werden. Garniert wird all das mit einem neuen Beleuchtungskonzept, einem pflegeleichten Betonpflaster und neuen Sitzmöglichkeiten.

Gelöst wird im ersten Bauabschnitt auch das Problem des "wilden Parkens und Fahrens", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Der Zugang zur Stauffenberg-Gedenkstätte sei zudem kaum erkennbar, Aufenthaltsbereiche seien nicht einladend, Bauwerke, Materialien und Beläge als Gesamtes ein Flickwerk.

Die Bürger selbst haben bei Spaziergängen mit der Planerin Irmgard Röcker am Gesamtkonzept mitgewirkt. Ortsvorsteherin Juliane Gärtner dankte außerdem Axel Mayer vom Stadtplanungsamt, der für den gesamten Prozess, auch der Bürgerbeteiligung, verantwortlich zeichnet. Mit der Umsetzung werde ein "sehr langes und notwendiges Anliegen des Ortschaftsrates" gelöst. "Dieser Ort ist eine Besonderheit, den man hegen und pflegen muss", betonte die Ortsvorsteherin.

Philipp Kalenbach (FDP) monierte einzig, dass man nicht früher gehandelt habe. Darauf entgegnete Oberbürgermeister Klaus Konzelmann: "Das lag nicht an uns. Mit der Kirche zu verhandeln, ist manchmals sehr schwierig. Obwohl ich festgestellt habe: mit der katholischen Kirche ist es ein bisschen einfacher."