Gemeinsam ließen sich Laufens Kirchenchor, Posaunenchor und Gesangverein am Luther-Abend vernehmen. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Luther-Lieder und moderne Kompositionen erklingen in der Festhalle in Laufen

Martin Luther war nicht nur Reformator, er war auch Musiker und Dichter. Das hat die evangelische Kirchengemeinde Laufen zum Anlass genommen, um im Jahr des Reformationsjubiläums einen musikalischen Luther-Abend zu gestalten.

Albstadt-Laufen. "Singen wurde eine der schärfsten Waffen der Reformation" wies Pfarrer Thilo Hess, der unterhaltsam durch das Programm führte, auf die Anfänge des Protestantismus hin – damals schmetterten die Anhänger des neuen Glaubens fast schon kämpferisch ihre Lutherlieder. Einige Kompositionen des Reformators waren im Laufe des Abends zu hören.

Zunächst aber brachte der Gesangverein Harmonie, der das Programm zusammen mit dem Kirchenchor, dem Posaunenchor und den Gastinterpreten vom Duo "ReSonanz" bestritt, unter der Leitung von Chorleiter Oliver Simmendinger ein modernes Stück zu Gehör: "I will Follow Him" aus dem Film "Sister Act", dem "Heaven is a Wonderful Place" folgte. Im Verbund mit den Sängern des von Christel Tandoh-Wien dirigierten Kirchenchors interpretierte die "Harmonie" danach "Gib mir die richtigen Worte" von Manfred Siebald, eine – ebenfalls moderne – musikalische Andacht.

Mittig platziert im ersten Programmteil rückte der Kirchenchor dann aber gleich zwei Reformationsklassiker ins Licht: zum einen "Eine feste Burg", ein Stück voller Symbolkraft, das vor allem in Zeiten der Bedrängnis einen seelischen Rückhalt bot, zum anderen "Erhalt uns Herr deinem Wort". Nach einem gemeinsamen Beitrag von Kirchen- und Posaunenchor und der "Fanfare Esprit" der Laufener Bläser und ihres musikalischen Leiters Jürgen Stengel hatte die "feste Burg" noch einen weiteren Auftritt: Diesmal rein instrumental als Fantasie des zeitgenössischen Komponisten Michael Schütz, der den Luther-Liedtext 1963 mit den Mitteln der Musik illustriert und dabei all seine Stimmungslagen ausgereizt hatte.

Im zweiten Teil begeisterte das Duos "ReSonanz" von "Kirche Unterwegs" mit seinem Mix aus Klang, Sprachkunst und Schauspiel. Um Stimmungen, auch Verstimmungen, ging es auch in seinen Darbietungen: Diakon Manfred Zoll und Mirjam Rauhut begaben sich mit der Gitarre, die er spielte, und Liedern wie "Du lebst", "Saitenwechsel", "Trägst du mich, Herr" und "Krieger des Lichts", die sie sang, auf Sinnsuche. Mirjam Rauhuts natürlich-schöne Stimme, fein schwingend und doch kraftvoll im Ausdruck, beherrschte den Saal und die Botschaft ihres Gesangs drang in Ohren und Herzen der Zuhörer: Leben hat seinen Sinn, weil Mensch da ist.

Zwischen diese Momente des Innehaltens streuten die Beiden gespielte Szenen ein, kabarettistisch, nachdenklich. Die Sentenzen, die Manfred Zoll aussprach, die Geschichten, die er erzählte, wirkten wie der Versuch, aus Erlebtem und anfangs Unverstandenem Lehren zu ziehen. Alles in allem gaben Manfred Zoll und Mirjam Rauhut eine rundum gelungene Bühnenvorstellung, die auch auf das gesprochene Wort Wert legte und viele Anregungen bot.