Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Exklusive Sitzmöbel für die Innenstadt

Herkömmliche Sitzbänke? Nein – für die Tailfinger Innenstadt, die Zug um Zug modernisiert wird, sollte es schon etwas Besonderes sein, was den Ort und seine Geschichte verknüpft. Buchstäblich.

Albstadt-Tailfingen. Ist das Kunst oder eine Sitzgelegenheit, was seit gestern vor der Technologiewerkstatt steht? Beides: Die originelle Bank in Form einer Masche soll das erste Stück in einer Reihe von "Möbeln" für die neugestaltete Innenstadt in Tailfingen sein, die – Zug um Zug, so wie die einzelnen Straßenzüge saniert sind – aufgestellt werden.

Alles fing mit der Idee von Susanne Goebel an: Die Leiterin der Albstädter Museen hatte sich vor dem Maschenmuseum ein Verweilplätzchen gewünscht, das auf die textile Geschichte der Stadt hinweist, und den Tieringer Büromöbelhersteller Interstuhl angeschrieben. Dessen Seniorchef Werner Link ließ die Idee nicht mehr los, und so machte er das Designbüro "Idaid" in Stuttgart mobil. Dort war es die Aufgabe Sven von Boettichers, unverwechselbares Design und Funktionalität so zu verbinden, dass die Kunst auch zum Sitzen und Ausruhen taugt – und zudem stabil ist.

Nach einer längeren Zeit des Tüftelns – zweieinhalb Jahre sind seit Susanne Goebels Anfrage vergangen – haben Baubürgermeister Udo Hollauer, Gerhard Penck, Leiter des Stadtplanungsamtes, sein Kollege Axel Mayer, Sven von Boetticher sowie Susanne Goebel und "Interstuhl"-Geschäftsführer Helmut Link am Mittwoch die silberne Masche enthüllt. Wie viel Interstuhl für Entwicklung und Anfertigung dazugegeben hat, verraten die Beteiligten nicht – Udo Hollauers Blick verrät jedoch: Ein Nasenwasser war das nicht. Außerdem hat die Stadt noch 10 000 Euro drauf gelegt.

"Eine ganze Familie von Sitzmöglichkeiten" im Maschendesign, wie Boetticher sagt, soll als "immer wiederkehrendes skulpturales Element wiederzufinden sein" – quasi als "Signé für das neue Tailfingen", so Penck.

Das Praktische: Die Masche aus mit Glasperlen bestrahltem Edelstahl bietet nicht nur Gelegenheit zum Sitzen – sogar ganz bequem mit Rückenlehne –, sondern dient auch als Spielgerät für Kinder. "Ein hochwertiges Element", freut sich Udo Hollauer, und Boetticher ergänzt: "Nicht nur wegen des Preises – da ist auch wirklich viel Herzblut reingeflossen."